Zu viel Arbeit für zu wenig Lohn, immer mehr Bürokratie – ein Bauernleben ist oft anstrengend. Viele Landwirte zerbrechen an den Belastungen und sehen keinen Ausweg mehr. Depressionen, Burn-outs oder Suizide nehmen dramatisch zu.
2016 haben sich im Kanton Waadt acht Bauern das Leben genommen; doppelt so viel wie im Vorjahr. (BLICK berichtete). «Vielen Landwirten geht die Luft aus. Wir stellen eine Häufung von Suiziden fest», bestätigt Bauernpräsident Markus Ritter.
Bund will genaue Zahlen
Wie gross das Problem ist, weiss aber niemand, denn für die Schweiz gibt es keine Zahlen zu Suiziden im bäuerlichen Milieu. Hier will der Bund nun Abhilfe schaffen. Wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet, unterstützt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ein Forschungsprojekt zum Thema.
So soll die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen BE mit einer «systematischen Literaturrecherche» den Forschungsstand erheben. Beispielsweise ist das Phänomen in den USA gut dokumentiert. Zudem sollen die Wissenschaftler mit Experten aus Forschung, Politik und Praxis reden.
Studie kostet 60'000 Franken
Ziel der Studie sei es, zu klären, ob neue Massnahmen nötig seien bei der Suizidprävention, so BLW-Sprecherin Florie Marion.
Die vom Bund bewilligten Gesamtkosten betragen 60'000 Franken. Gemäss der Hochschule ist in rund einem Jahr mit Ergebnissen zu rechnen. Dann soll in Abstimmung mit dem «Aktionsplan Suizidprävention Schweiz» über weitere Projekte und Massnahmen gesprochen werden.
«Wir werden diese Ergebnisse sicher mit Interesse anschauen», so Ritter gegenüber der Zeitung. Gleichzeitig betont er, dass sein Verband die Studie nicht gefordert habe. «Wir konzentrieren uns darauf, den betroffenen Bauern auf direktem Weg zu helfen – beispielsweise mit persönlichen Gesprächen.» (sf)
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net