Sturm Zubin schlägt Loch in Glasdach
Das Bundeshaus ist nicht ganz dicht

Das Leck, bei dem sich alt Bundesrat Christoph Blocher die Nase gebrochen hat, ist wieder da. Was Bau-Spezialisten nicht finden konnten, hat Sturm Zubin zum Vorschein gebracht.
Publiziert: 27.12.2017 um 23:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:30 Uhr
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Der Bund fand das Loch nicht, Sturm Zubin schon: Der Gang vor dem SVP-Fraktionszimmer im Bundeshaus ist abgesperrt.
Foto: Sermîn Faki
Sermîn Faki

Im Dach des Bundeshauses hat es ein Leck, durch das es hineinregnet. Vor dem Fraktionszimmer der SVP im dritten Stock des Parlamentsgebäudes ist daher ein Gang grossräumig abgesperrt. Ein Lumpen dichtet das Loch behelfsmässig ab.

Das Leck ist nicht nur ärgerlich, sondern gefährlich, wie sich im März zeigte. Damals rutschte Christoph Blocher (77) in der Wasserlache aus und brach sich die Nase.

«Er hat stark geblutet»

«Blocher ist heftig aufgeprallt», so SVP-Nationalrat Thomas Matter (51), der Zeuge des Unfalls war. «Er hat stark aus der Nase geblutet», so der Zürcher damals zu BLICK.

Dabei hätte der Sturz verhindert werden können – den Parlamentsdiensten war das Leck bekannt. Denn schon ein Jahr zuvor war SVP-Nationalrat Adrian Amstutz (64) an der gleichen Stelle gestürzt.

Der Bund suchte – und fand nichts

Nach Blochers dramatischem Sturz – der noch böser hätte ausgehen können, wäre der alt Bundesrat nicht mit der Nase, sondern mit dem Hinterkopf auf den Marmorfussboden gefallen – reagierte der Bund. Spezialisten vom Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) stiegen aufs Dach und suchten das Loch mit Hochdruckreinigern. Doch sie fanden: nichts. 

Treffsicherer stellte sich Zubin an. Als der Sturm vor zwei Wochen über die Schweiz fegte, fand er auch das Loch im Bundeshaus. Offenbar brauche es extremen Sturmregen, damit Wasser durchs Dach läuft, erklärt das BBL nun. Und selbst dann sei es nur wenig: Es entstehe «ein Wasserfleck so klein wie ein Geldschein». Gross genug allerdings, um sich die Nase zu brechen.

Warten auf besseres Wetter

Das BBL vermutet nun, dass der Übergang vom Sockel der Hauptkuppel auf die Metallkonstruktion bei extremen Witterungsverhältnissen punktuell undicht ist. Man werde nun ein zusätzliches Blech zwischen Scheibe und bestehender Abdeckung anbringen. Das sei eine einfachere Reparatur, auch der finanzielle Aufwand halte sich in Grenzen.

Bis die SVP-Frauen und -Männer den Gang wieder gefahrlos durchqueren können, wird es jedoch dauern. Denn das Blech muss auf die Scheibe geklebt werden. «Um diese Arbeiten auszuführen, müssen trockene und warme Witterungsbedingungen herrschen», so das BBL.

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