Das Schweizer Stimmvolk will Netzsperren für ausländische Glücksspielanbieter, dafür keine Währungspolitik à la Vollgeld. So zumindest sieht die Stimmung aus, wenn heute über die eidgenössischen Vorlagen vom 10. Juni abgestimmt worden wäre. Zu diesem Schluss kommt die SRG-SSR-Trendbefragung des Forschungsinstituts gfs.bern.
Die Befürworter des Geldspiel-Gesetzes sind momentan in Führung. Von den Befragten hätten 30 Prozent bestimmt und 22 Prozent eher Ja gestimmt. Bestimmt dagegen wären dagegen nur 23 Prozent, und eher dagegen 16 Prozent. 9 Prozent sind noch unschlüssig.
Für die Befürworter sieht es gut aus. Denn: Bundesratsvorlagen gewinnen tendenziell eher an Zustimmung, je näher der Abstimmungstermin rückt.
Grüne am ehesten für das Gesetz
Untersucht wurde auch die Stimmabsicht je nach Partei. Grüne stimmen dem Geldspiel-Gesetz am häufigsten zu. Die grösste Ablehnung gibts von Seiten der SVP.
Die stärksten Argumente für ein Ja sind laut Umfrage die Beiträge, die nach Annahme der Initiative zusätzlich in die AHV fliessen würden. Stärkstes Gegenargument ist, dass auch ausländische Betreiber Glücksspiele anbieten dürfen sollen, wenn sie sich denn an Schweizer Gesetze halten.
Vollgeld-Initiative floppt in der Umfrage
Einpacken können hingegen die Befürworter der Vollgeld-Initiative: Momentan wollen nur gerade mal 18 Prozent sicher ein Ja einlegen. Immerhin 17 Prozent gaben an, der Initiative eher zustimmen zu wollen.
Schon jetzt sind sich bereits 31 Prozent sicher, dass sie die Vorlage ablehnen werden, und eher dagegen sind 18 Prozent. Aufgrund der Komplexität der Vorlage wissen noch ganze 16 Prozent nicht, wie sie abstimmen wollen.
Erfahrungsgemäss lässt sich heute deshalb schon sagen, dass die Vollgeld-Initiative chancenlos bleibt. Volksinitiativen verlieren nämlich in der Regel an Zustimmung, je näher der Abstimmungssonntag kommt.
SVP-Wähler sind sich uneinig
SP-Wähler stehen am ehesten hinter der Vollgeld-Initiative, dicht gefolgt von der SVP. Am meisten Ablehnung gibts von FDP-Wählern.
Stärkstes Ja-Argument ist laut Umfrage, dass die Geldherstellung Staatsaufgabe ist und somit nicht den Banken überlassen werden soll. Die Gegner treibt hingegen vor allem die Sorge an, die Initiative sei ein riskantes Experiment, da bisher noch kein Land der Welt so ein Projekt umgesetzt hat.
Die Stimmbeteiligung hätte sich bei einer heutigen Abstimmung auf 38 Prozent belaufen. Aber bei den Resultaten, wie auch bei der Beteiligung, kann sich ja bis am 10. Juni noch einiges ändern.
Befragt wurden 1201 repräsentativ ausgewählte Stimmberechtigte zwischen dem 16. und dem 26. April 2018.
Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.
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