Es ist ein Knatsch, der schon seit Jahren schwelt. Wenn es Bundesräte eilig haben und einen Helikopter brauchen, dann fliegen sie ab der Kaserne Bern. Diese liegt mitten im links-grünen Quartier Breitenrein. Den Lärm der Helikopter bekommen also viele Menschen mit. Und nerven sich darüber.
2015 erreichte die Quartierkommission «Dialog Nordquartier» immerhin, dass keine VBS-Vertreter mehr ab der Kaserne fliegen. Auch VBS-Chef Guy Parmelin nicht. Damit geben sich die Quartierbewohner aber nicht zufrieden.
2018 schon elfmal geflogen
Deshalb hat der ehemalige SP-Grossrat Res Hofmann beim VBS eine Anfrage gestellt, welche Bundesräte das Heli-Fliegen denn einfach nicht lassen können, wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet. Das VBS stellte für die Jahre 2017 und 2018 eine Liste zusammen. Sie zeigt, wer die Kasernenwiese als Start- und Landeplatz benutzt.
Die Antwort des Verteidigungsdepartements ist wohl nicht im Sinne von SP-Mann Hofmann. Ausgerechnet sein Parteikollege Alain Berset scheint ein Faible für Helikopter zu haben. 2017 flog er achtmal, 2018 – als Bundespräsident – bisher bereits elfmal.
«Sehr häufig unterwegs»
Bundesrat Berset sei «sehr häufig im In- und Ausland unterwegs», sagt ein Sprecher zur «Schweiz am Wochenende». Für seine Reisen wähle er jeweils das Verkehrsmittel, das am besten geeignet sei. «Unter anderem auch den Helikopter.»
Die restlichen Bundesräte zeigen sich deutlich zurückhaltender in Sachen Fliegerei. Simonetta Sommaruga (SP), Ueli Maurer (SVP) und Guy Parmelin (SVP) hoben überhaupt nie ab der Kasernenwiese ab.
Doris Leuthard (CVP) einmal, Ignazio Cassis (FDP) zweimal und Johann Schneider-Ammann (FDP) in den letzten beiden Jahren total elfmal. (pbe)