Im Herbst 2017 verabschiedete er sich aus Bundesbern, wollte als Literat ein neues Leben führen. Doch rund zehn Monate danach der Schock: Alt Bundesrat ist schwer erkrankt.
Gegenüber BLICK bestätigt der ehemalige FDP-Magistrat: «Ja, es war Krebs.» Weitere Details zu seiner Operation möchte der Romand für sich behalten. Er betont: «Viele Leute leiden viel mehr als ich!»
Die heute erschienene «Glückspost» zitiert den Ex-Magistraten. Er spricht im Magazin über seine schwere Erkrankung – noch ohne genauer auf die schlimme Diagnose einzugehen. «Krank zu sein, ist eine Schule fürs Leben. Man sieht das eigene Dasein und die Zeit aus einem anderen Blickwinkel.»
Didier Burkhalter: «Es ist völlig aus dem Nichts gekommen»
Die Diagnose sei «völlig aus dem Nichts gekommen. Ich stellte an einer Buchmesse noch meinen neuen Roman vor, lag am selben Wochenende bereits auf dem Operationstisch.»
Burkhalter betont: Bei seinem Rücktritt im Sommer 2017 habe er noch nichts von der Krankheit gewusst. Allerdings sehe er sein Verhalten aus heutiger Perspektive anders: Er könne sich vorstellen, dass «das Böse» oder «das Übel» damals schon da war.
Die acht Jahre als Bundesrat seien eine stete Selbstüberwindung gewesen. «Ich habe bis zu 100 Stunden pro Woche gearbeitet, mit Reisen. «Es passierte oft, dass ich Dossiers im Badezimmer las und zu irgendwelcher Zeit in der Nacht.»
«Ich habe nicht genügend auf meine Frau gehört»
Seine Frau Friedrun Sabine (51) habe ihn oft «gewarnt, dass ich zu viel arbeite», wie Didier Burkhalter weiter in der «Glückspost» sagt. «Aber ich habe nicht genügend auf sie gehört.»
Und so sei er im Juni 2017 eines Morgens aufgewacht und habe spontan entschieden, zurückzutreten. «Ich habe mit niemandem darüber gesprochen, wollte auch sie nicht um Rat fragen, sondern sie schützen, damit sie dieses Gewicht nicht auf den Schultern zu tragen hat.»
Friedrun habe ihm Kraft gegeben, die Krankheit zu verarbeiten. «Sie ist mein ganzes Leben. Der Grund, warum ich atme.» (vfc)