Es beginnt wie ein Werbespot für einen Nachlass-Planer: Ein alter Mann sitzt auf einem Steg in der Sonne, blickt aufs Wasser und sinniert. Von Zeit zu Zeit schreibt er, untermalt von melancholischer Klaviermusik, etwas in ein rotes Buch – sein Testament vielleicht?
Doch der alte Mann ist Christoph Blocher (78) und das Video ist Teil 1 des lange angekündigten SVP-Wahlkampf-Films. Und ein Christoph Blocher schreibt nicht an seinem Testament. Sondern an einem Geheimplan.
«Magda, s isch dringend»
Auch sonst macht der SVP-Übervater, was er am besten kann: Befehle erteilen. «Madga, s isch dringend», raunzt er ins Telefon und zitiert seine Tochter Magdalena Martullo (50) in einen Bunker bei Zürich. So wie alle anderen Parteigranden – Parteichef Albert Rösti (52), Fraktionschef Thomas Aeschi (40), Wahlkampfchef Adrian Amstutz (65) und Ideologie-Chef Roger Köppel (54).
Wobei, Chefs sind sie vielleicht auf dem Papier. Blocher befiehlt, alle anderen stehen stramm und nicken: «Ich bin bereit!» und «Ja, isch guet» heisst es. Wie im echten Leben also. Nur Amstutz erlaubt sich ein gefluchtes «Scheisse!» (und macht dann doch, was der Alte befiehlt).
Das ist die Hauptbotschaft der ersten Episode des teuer produzierten Films, mit dem die SVP junge Wähler ansprechen will.
Glarner zäunt was ein
Nebenbei werden Tessiner beleidigt – Nationalrat Marco Chiesa (44) darf den geheimen Plan nicht bewachen, denn «für den Job geht ein Tessiner wirklich nicht. Dafür braucht man einen, dem man vertrauen kann». Der Aargauer Asyl-Scharfmacher Andreas Glarner (56) zäunt irgendetwas mit Stacheldraht ein und Köppel denkt nur an die «Weltwoche». Was ihm von Amstutz ein «Köppel, häsch a flick furt!?» einbringt.
Und Blocher? Der hat ja jetzt befohlen und kann in Ruhe «Wormland» auf dem Handy spielen.
Nicht nur die SVP, auch die SP setzt im Wahlkampf auf einen Film. In «Days of Decision» verschwören sich die Reichen und Mächtigen, um die Schweiz nach ihren Interessen zu formen – Waffenhandel soll einfacher werden, Umweltschutz hingegen gestoppt. Und im bürgerlichen Parlament werden ihre Forderungen natürlich umgesetzt.
Doch es regt sich Widerstand: In Polit-Thriller-Manier kämpft die SP dagegen an – hier sind die revolutionären Jungstars der Partei an Bord: Cédric Wermuth (33), Fabian Molina (29), Nadine Masshardt (34) und Mattea Meyer (31). Ganz bewusst ist der Film schlecht synchronisiert – denn das Motto ist: «Das Leben ist kein schlechter Film.» Gucken wir mal am 20.Oktober. (sf)
Nicht nur die SVP, auch die SP setzt im Wahlkampf auf einen Film. In «Days of Decision» verschwören sich die Reichen und Mächtigen, um die Schweiz nach ihren Interessen zu formen – Waffenhandel soll einfacher werden, Umweltschutz hingegen gestoppt. Und im bürgerlichen Parlament werden ihre Forderungen natürlich umgesetzt.
Doch es regt sich Widerstand: In Polit-Thriller-Manier kämpft die SP dagegen an – hier sind die revolutionären Jungstars der Partei an Bord: Cédric Wermuth (33), Fabian Molina (29), Nadine Masshardt (34) und Mattea Meyer (31). Ganz bewusst ist der Film schlecht synchronisiert – denn das Motto ist: «Das Leben ist kein schlechter Film.» Gucken wir mal am 20.Oktober. (sf)