Diese 11 Frauen wollen die Politik bewegen
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Frische Gesichter fürs Stöckli:Diese 11 Frauen wollen die Politik bewegen

Sie vertreten als erste Frauen ihre Kantone im Bundeshaus
Die glorreichen Sieben

Nach der historischen Frauenwahl verbleiben zwei Kantone, die noch nie eine Politikerin ins eidgenössische Parlament geschickt haben.
Publiziert: 24.11.2019 um 23:11 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2019 um 09:40 Uhr
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Sieben Frauen mit historischer Wahl. Von links nach rechts: Monika Rüegger (SVP/OW), Marianne Maret (CVP/VS), Heidi Z’graggen (CVP/UR), Manuela Weichelt-Picard (Grüne/ZG), Johanna Gapany (FDP/FR), Marina Carobbio (SP/TI) und Maya Graf (Grüne/BL).
Foto: KARL-HEINZ HUG
Nico Menzato

Die eidgenössischen Wahlen sind vorbei. Am Sonntag wurden die letzten Sitze im Ständerat vergeben. Der Urnengang geht als grüne Flut in die Geschichte ein. Und als Meilenstein für die Gleichberechtigung. Im Nationalrat beträgt der Frauenanteil neu 42 Prozent. Im Ständerat steigt er auf 26 Prozent an.

Sieben Kantone mit Frauen-Premiere

In sieben Kantonen erreichten Frauen Historisches! Sie sind die ersten Politikerinnen, die ihren Kanton im National- oder Ständerat vertreten. Zwei Kantone hatten noch gar nie eine Frau im Bundeshaus, fünf weitere Kantone noch nie eine Ständerätin.

Dies änderte sich am 20. Oktober und bei den zweiten Ständeratswahlgängen in den Wochen darauf. Gestern kam eine weitere Wahl für die Geschichtsbücher hinzu. Maya Graf (57, Grüne) ist die erste Frau, die das Baselbiet im Stöckli vertreten darf. Die ehemalige Nationalratspräsidentin setzte sich gegen Daniela Schneeberger (52, FDP) durch. «Baselland stellt von den acht National- und Ständeräten insgesamt sechs Frauen. Das ist nationaler Rekord und historisch einmalig», freut sich Graf gegenüber BLICK.

«Das ist doppelt historisch»

Ganz anders war es in Obwalden: Der Kleinkanton gehörte zu den Schlusslichtern bei der Frauenvertretung im Bundeshaus. Bis zum 20. Oktober. Monika Rüegger (51, SVP) gelang die Sensation. Sie selbst bezeichnet ihre Wahl in den Nationalrat als «doppelt historisch». Sie ist nicht nur die erste Frau, die Obwalden in Bern vertritt. Sie ergatterte auch den erst zweiten Sitz für die SVP. Mit Ausnahme von vier Politikern gehörten im Kleinkanton alle National- und Ständeräte seit 1848 der CVP respektive deren Vorgänger- oder Schwesterparteien an.

«Es ist bedenklich, dass die CVP nie eine Frau nach Bern geschickt hat», sagt Rüegger. Bewerberinnen habe es gegeben, sie seien aber immer parteiintern abgesägt worden. Rüegger: «Im Wahlkampf sind viele Obwaldner auf mich zugekommen und haben gesagt, sie wollten jetzt endlich eine Frau in Bern. Das hat mich besonders gefreut, obschon für mich eine bürgernahe Politik für Mann und Frau im Vordergrund steht.»

Zug mit erster Frau überhaupt

Auch aus Zug politisiert endlich die erste Frau im Nationalrat: die Grüne Manuela Weichelt-Picard (52). «Es ist mir eine grosse Ehre, das Amt der Nationalrätin als erste Frau des Kantons Zug auszuüben und Geschichte zu schreiben. Ich freue mich sehr», so die ehemalige Regierungsrätin. Noch nie habe sie so viel Freude auf der Strasse über die Frauenwahl gespürt.

Diverse weitere Kantone hatten zwar schon Nationalrätinnen, aber noch nie eine Ständerätin. Dies änderte sich vielerorts, neben Baselland etwa im Tessin. Marina Carobbio (53), aktuell Nationalratspräsidentin, beendete sensationell die jahrzehntelange Karriere von CVP-Fraktionschef Filippo Lombardi (63) und zieht für die SP ins Stöckli ein.

Weniger überraschend, aber bezüglich Frauenvertretung überaus bedeutend, ist der Sieg von Heidi Z’graggen (53) in Uri. Die ehemalige Regierungsrätin und Bundesratskandidatin wird nun die erste Ständerätin des Schweizer Urkantons.

«Wenn ich bei mir zu Hause aus dem Fenster schaue, sehe ich auf das Haus, wo Emilie Lieberherr, die grosse Vorkämpferin des Frauenstimm- und wahlrechts aufgewachsen ist», so Z'graggen. «Dass ich 50 Jahre nach ihrem Marsch auf Bern als erste Ständerätin für den Kanton Uri gewählt wurde, bedeutet mir viel.»

Gleiches gilt für Marianne Maret (61, CVP) und das Wallis. «Selbstverständlich ist es eine Ehre, die erste Walliser Frau im Ständerat zu sein», sagt die CVP-Politikerin. Sie werde im Parlament Gleichberechtigungsthemen besonders aufmerksam verfolgen.

Parlament um einiges jünger

Das Machtzentrum der Schweiz ist seit den Wahlen 2019 nicht nur grüner und weiblicher, sondern auch jünger. Ein Gesicht des letztgenannten Trends ist Johanna Gapany (31). Die FDP-Frau ist die erste Ständerätin aus dem Kanton Freiburg und die Jüngste aller Zeiten in der kleinen Kammer. Mit hauchdünnem Vorsprung gelang es der Ökonomin, CVP-Ständerat Beat Vonlanthen (62) zu überflügeln.

«Dies ist ein wichtiger Schritt für die Gesellschaft, der noch stärker ist, wenn wir – Frauen und Männer – zusammenarbeiten», sagt Gapany knapp zwei Wochen nach der Wahl zu BLICK. Die Gleichberechtigung sei in allen Bereichen wichtig. Sie werde ihre ganze Energie für das Ständeratsamt einsetzen, «um die Interessen unseres Kantons, für Frauen und Männer, kompetent zu vertreten.»

Damit verbleiben zwei Kantone, für die noch nie eine Frau im Bundeshaus politisieren durfte: Appenzell Innerrhoden und Glarus. In vier Jahren kommt die nächste Gelegenheit, dieses Manko zu beheben.

CVP stärkste Partei im Stöckli

Die Ständeratswahlen sind vorbei! In Baselland machte gestern Maya Graf (57, Grüne) das Rennen, im Aargau Thierry Burkart (44, FDP) und Hansjörg Knecht (59, SVP). In Schwyz setzte sich Othmar Reichmuth (55, CVP) durch.

Der Ständerat bleibt damit stabil: Nur gerade 4 der 46 Sitze wechseln die Partei. Am stärksten ist nach wie vor die CVP mit 13 Sitzen (–1), gefolgt von der FDP mit weiterhin 12 Mandaten und der SP mit 9 (–3). Die SVP bleibt bei 6 Sitzen. Die Grünen stellen neu 5 Ständeräte (+4).

Die Ständeratswahlen sind vorbei! In Baselland machte gestern Maya Graf (57, Grüne) das Rennen, im Aargau Thierry Burkart (44, FDP) und Hansjörg Knecht (59, SVP). In Schwyz setzte sich Othmar Reichmuth (55, CVP) durch.

Der Ständerat bleibt damit stabil: Nur gerade 4 der 46 Sitze wechseln die Partei. Am stärksten ist nach wie vor die CVP mit 13 Sitzen (–1), gefolgt von der FDP mit weiterhin 12 Mandaten und der SP mit 9 (–3). Die SVP bleibt bei 6 Sitzen. Die Grünen stellen neu 5 Ständeräte (+4).

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