Sie soll zu zivilem Ungehorsam aufrufen
Radikale Klimaschützer missbrauchen Bundespräsidentin Sommaruga

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga scheint auf Plakaten zu illegalem Handeln aufzurufen. Nur: Das Plakat ist eine Fälschung. Dahinter stecken radikale Klimaaktivisten.
Publiziert: 17.01.2020 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2020 um 18:46 Uhr
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Die radikale Umweltschutzorganisation Extinction Rebellion versuchte, in der Schweiz schon mehrfach auf sich aufmerksam zu machen. Etwa mit einer Kunstblut-Aktion vor dem Bundeshaus.
Foto: Keystone
Daniel Ballmer

Das Erstaunen ist gross: Ruft Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (59) tatsächlich zu illegalen Handlungen auf? Auf Plakaten, die derzeit rund ums Bundeshaus in Bern hängen, fordert die Sozialdemokratin die Schweizer Bevölkerung zu zivilem Ungehorsam auf. Dieser sei «Recht und Pflicht aller Bürgerinnen und Bürger», so die Bundespräsidentin, flankiert vom offziellen Wappen der Eidgenosschenschaft.

Man muss schon ganz genau hinsehen, um zu merken: Das Plakat ist Fake! Dahinter stecken radikale Umweltschützer von Extinction Rebellion. Darum wurde wohl auch die Umweltministerin zum Opfer. Auf dem Plakat nimmt Extinction Rebellion allerdings vor allem das Wirtschafts- und Finanzsystem ins Visier.

Sommaruga distanziert sich in aller Form

Vom BLICK auf das Fake-Plakat aufmerksam gemacht, distanzieren sich sowohl Sommaruga als auch ihr Umwelt- und Verkehrsdepartement (UVEK) von dem Zitat auf dem Plakat. «Die Aktivisten haben das UVEK weder für die Verwendung des Fotos noch für die Bildmontage um Zustimmung gefragt», stellt Sprecherin Annetta Bundi klar.

Zwar sei es Sommaruga wichtig, «dass es vorwärtsgeht beim Klimaschutz». So soll die Schweiz wegkommen von umweltschädlichen, fossilen Energien. Es brauche mehr sauberen Strom aus eigener Produktion. Für Sommaruga aber ist genauso wichtig: «Sie engagiert sich im Rahmen des demokratischen Systems dafür», betont Sprecherin Bundi.

Die radikalen Umweltschützer treten nicht zum ersten Mal in der Schweiz auf. Sie machten unter anderem schon mit einer Kunstblut-Aktion vor dem Bundeshaus auf sich aufmerksam. Aktivisten ketteten sich schon vor der Credit Suisse in Zürich an oder färbten im vergangenen September die Limmat in Zürich giftgrün. Auch am kommende Woche startenden Weltwirtschaftsforum in Davos GR könnten erneut Aktionen geplant sein.

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