Das freisinnige Dreigespann ist perfekt: Nach der St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter (54) und dem Nidwaldner Ständerat Hans Wicki (54) hat nun auch der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler (54) erklärt, dass er Bundesrat werden will.
Und im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern ist Amsler auch bereits offiziell von seiner Kantonalpartei nominiert worden. «Ich tue dies mit Respekt und Demut und würde sehr gerne einen aktiven Beitrag leisten, um den Anliegen Freiheit, Gemeinsinn und Fortschritt in der Landesregierung zum Durchbruch zu verhelfen», erklärte Amsler seine Kandidatur am Abend in Schaffhausen.
Keller-Sutter ist eine «ausgezeichnete Kandidatin»
Wie Wicki ist auch Amsler bewusst, dass mit Favoritin Keller-Sutter eine «ausgezeichnete Kandidatin» bereitstehe. «Das soll aber überhaupt kein Grund sein, dass es nicht auch noch weitere Kandidaturen gibt. Die FDP steht für Vielfalt», so Amsler.
Der dreifache Vater ist sicher, einen gut gefüllten Rucksack für das Amt des Bundesrats mitzubringen: Als langjähriger Erziehungsdirektor – Amsler trat sein Amt vor mehr als acht Jahren an – verfüge er über ein sehr gutes nationales Netzwerk. Vier Jahre lang präsidierte er die Deutschschweizer Konferenz der Erziehungsdirektoren, aktuell vertritt er Schaffhausen in der Konferenz der Kantone.
Auch Schaffhausen hatte noch nie einen Bundesrat
Auch wenn Amsler mit dem Lehrplan 21 in eine national bedeutsame Bildungsreform involviert war, ist seine Vernetzung vor allem auf die kantonale Ebene beschränkt. Unter der Bundeshauskuppel ist er kaum bekannt.
Dennoch wagt er das «Abenteuer Bundesratswahl». Aus zwei Gründen: «Schaffhausen durfte noch nie ein Mitglied der Landesregierung stellen. Wir wollen von uns reden machen und die FDP Schaffhausen bewusst mit ins Gespräch bringen.» Und er gestand offenkundig ein, dass nun der ideale Zeitpunkt sei zu kandidieren: «Meine drei Kinder sind erwachsen und stehen gestärkt im Leben, ich bin mit Freude im neunten Jahr als Schaffhauser Regierungsrat.»
Er stelle sich nun zur Verfügung und hoffe, es auf das FDP-Ticket zu schaffen, um am 5. Dezember mit im Rennen zu sein.
Am 5. Dezember wählt die Vereinigte Bundesversammlung die Nachfolger/innen für die zurückgetretenen Bundesräte Johann Schneider-Ammann und Doris Leuthard. Die Wahl verspricht Spannung pur, denn es geht um das wichtigste Amt der Eidgenossenschaft.
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