Warum ist der Gripen E erst jetzt ausgeschieden?
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Armasuisse erklärt:Warum ist der Gripen E erst jetzt ausgeschieden?

Saab nimmt nicht an Tests teil – Armasuisse bestätigt
«Der Gripen scheidet aus!»

Saab nimmt mit dem Gripen nicht an den Kampfjet-Tests der Schweiz teil. Das teilten die Schweden heute überraschend mit. Damit ist ein Gripen-Kauf vom Tisch.
Publiziert: 13.06.2019 um 08:52 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:14 Uhr
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Im Gegensatz zum Gripen dabei: Der F-35 zog Planespotter bei den Tests in Payerne in Scharen an.
Foto: Keystone
Nico Menzato und Joel Probst

Kein Gripen für die Schweiz! Hersteller Saab nimmt seinen Kampfjet aus dem Rennen: Der Gripen E wird nicht an den Tests der Schweizer Armee teilnehmen. Das Bundesamt für Rüstung Armasuisse hat Saab den Rückzug empfohlen.

Der Grund dafür ist laut Saab, «dass die Tests nur zur Evaluation von 2019 bereits operationell einsatzbereiten Flugzeugen entwickelt wurden». So weit ist der schwedische Kampfjet allerdings noch nicht, er steckt noch in der Entwicklung. Der Gripen E werde allerdings «Jahre vor der geplanten Auslieferung an die Schweiz in Dienst gestellt» und «alle geforderten Vorgaben erfüllen», hält Saab fest.

Gripen-Kauf ist vom Tisch

Eine Rolle spielt das jedoch nicht mehr. Armasuisse bestätigt per Medienmitteilung, dass ein Gripen-Kauf vom Tisch ist: «Mit der Nichtteilnahme an der Flug- und Bodenerprobung scheidet der Gripen E aus dem Evaluationsverfahren aus. Ein Nachholen der Flug- und Bodenerprobung zu einem späteren Zeitpunkt würde der Gleichbehandlung aller Kandidaten widersprechen und ist keine Option.»

Das Bundesamt begründet auch seine Empfehlung, Saab solle nicht am Flugtest in Payerne VD teilnehmen: «Spezialisten von Armasuisse und der Schweizer Luftwaffe kamen aufgrund aktueller Informationen und Analysen zum Reifegrad und der Integration der Subsysteme zum Schluss, dass mehrere der vorgesehenen Missionen nicht zielführend durchgeführt werden könnten.» In anderen Worten: Der Flieger ist nach Ansicht der Armasuisse noch nicht genug weit, um getestet zu werden.

«Ich bedaure, dass der Gripen aus dem Rennen ist.»

Für Sicherheitspolitiker war der Fall schon vorher klar: «Das ist das Aus für die Schweden», sagte GLP-Nationalrat Beat Flach (54). Er will dem Gripen auch keine zweite Chance geben: «Das wäre unfair für alle anderen Mitbewerber.» Man könne das Verfahren nicht abändern und auf Saab Rücksicht nehmen.

Auch SP-Sicherheitspolitikerin Priska Seiler-Graf (50) hat sich vom Schweden-Jet verabschiedet: «Ich bedaure, dass der Gripen aus dem Rennen ist.» Der vergleichsweise billige Flieger wäre auf die Bedürfnisse der Schweiz mit dem Luftpolizeidienst zugeschnitten gewesen, so Seiler-Graf.

Völlig anderer Meinung ist SVP-Sicherheitspolitiker Adrian Amstutz (65): «Endlich zeigt meine Forderung Wirkung, dass nur fertiges und bereits einsatzerprobtes Rüstungsmaterial beschafft werden soll», sagt er: «Das gibt Sicherheit bezüglich Liefertermine, Funktionsfähigkeit und Preis.»

Weiterer Rückschlag für die Schweden

Für die Schweden ist es ein weiterer Rückschlag, nachdem sich die Schweizer bereits 2014 gegen den Kauf von 22 Gripen stellten.

Die Konkurrenz dürfte sich freuen: Zur Auswahl stehen nun nur noch das Tarnkappenflugzeug F-35 von Lockheed Martin, die F/A-18 Super Hornet von Boeing, der Rafale des französischen Herstellers Dassault und der Airbus-Jet Eurofighter teil.

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