«Wir hören nicht nur Ihr Herz ab»
Heikle Plakat-Kampagne gegen Versicherungs-Spione

Das Referendumskomitee gegen Versicherungsspione lanciert seinen Abstimmungskampf mit einer heiklen Plakatkampagne. Das bringt die Versicherer auf die Palme.
Publiziert: 17.09.2018 um 10:17 Uhr
|
Aktualisiert: 26.09.2018 um 20:45 Uhr
1/12
Mit einer Online-Guerilla-Kampagne starten die Referendumsführer gegen Versicherungsspione in den Abstimmungskampf.
Foto: Zvg
Ruedi Studer

Heute eröffnet das Referendumskomitee gegen Versicherungsspione offiziell seinen Abstimmungskampf. Der Ort dafür ist bewusst gewählt: Die Medienkonferenz findet vor dem Hauptsitz der CSS-Versicherung in Luzern statt.

Online-Guerilla-Kampagne läuft

Doch schon davor bringen die Referendumsführer die Versicherer auf die Palme. Seit Sonntagabend läuft eine Online-Guerilla-Kampagne mit etwas anderer Krankenkassenwerbung. «Ihr Ultraschallbild ist bald nicht mehr das einzige Bild, das wir von Ihnen haben», heisst es etwa zum Foto einer Schwangeren und dem Helsana-Schriftzug.

Oder ein verliebtes Pärchen beim Dinner: Sie fragt, ob er sich noch daran erinnere, was er ihr in der Hochzeitsnacht ins Ohr geflüstert habe. Er antwortet: «Ja. Weiss ich. Sobald ich bei der Elvia nachgefragt habe.» Und bei einem anderen Beispiel heisst es schlicht: «Wir hören nicht nur Ihr Herz ab.»

Mit diesen überzeichneten Texten macht das Referendumskomitee auf die Abstimmung vom 26. November aufmerksam. Mit den «selbstgemachten Abstimmungsplakaten aus unserer Community» wolle man eine klare Botschaft vermitteln, so das Komitee. «Wir Versicherten wollen keine willkürliche Überwachung mit Privatdetektiven, Trackern und Drohnen!»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Versicherer haben keine Freude

Die Versicherer haben bestimmt keine Freude an der Guerilla-Werbung. Zwar habe sich bisher kein Versicherer beim Referendumskomitee gemeldet, sagt Kampagnenleiter Daniel Graf zu BLICK.

Allerdings seien einige Tweets mittlerweile blockiert worden. Die Vermutung liege nahe, dass die entsprechenden Kassen aktiv geworden seien, so Graf. 

Auf Twitter schreibt er jedenfalls, dass die Krankenkassen keine Freude an den Plakaten hätten.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?