Der politische Feind der SVP sitzt links! Erst recht nach dem jüngsten SRG-Wahlbarometer. Dieses prognostiziert einen veritablen Linksrutsch und einen deutlichen SVP-Taucher.
Beim Klima auf Abwegen
Der SVP fehlen nicht nur knackige Wahlkampfheuler, da ihre Kernthemen Zuwanderung, Asyl und Europa bisher nicht richtig ziehen wollen. Die SVP fährt zudem in Sachen Klimapolitik ein Sonderzüglein, dessen Gleise geradewegs auf den Abgrund zuführen.
«Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Klimafrage eines der Top-Themen des Herbstes sein wird, unabhängig vom Hitzesommer», sagt nämlich der Politologe Lukas Golder in der «Aargauer Zeitung». «Vielleicht wird es sogar die zentrale Rolle spielen.»
Dies zum schaden der SVP. Diese ginge zwar auch ohne Klimawahl als Verliererin vom Feld, so die Einschätzung des Politologen, auch wenn sich im Moment kein Erdrutsch-Verlust abzeichne. «Die Klimadiskussionen können aber dazu führen, dass die SVP bis zu fünf Prozentpunkte verliert», so Golder. «Sie würde massiv an Sitzen verlieren.»
SVP nimmt die Linke ins Visier
Mit der Klimathematik lassen sich die SVP-Wähler jedenfalls nicht hinter dem Ofen hervorlocken. Kein Wunder also, dass die Sünneli-Partei nun anderweitig in den Angriff geht. Sie nimmt den sogenannten «links-grünen Raubzug auf den Mittelstand» ins Visier.
In einem neuen Positionspapier rechnet sie vor, wo SP und Grüne auf Umverteilung zielten. Da gibt es allerhand, was der SVP nicht in den Kram passt: Bio-Gemüse, Elektro-Autos, Solar-Strom, energieeffizientes Wohnen, weniger fliegen – das seien schöne Ideen. «Doch diese Öko-Politik kann einen Familienhaushalt schnell einmal über 20'000 Franken pro Jahr kosten», rechnet die SVP hoch.
Die links-grüne Öko-Politik sei zutiefst unsozial und verantwortungslos, so SVP-Chef Albert Rösti (51): «Sie trifft vor allem die kleineren Einkommen und den Mittelstand – junge Menschen in Ausbildung, Familien, Pendler und Mieter.»