PR-Firma und Markwalder streiten
Wer lügt in der Kasachen-Affäre?

Vize-Nationalratspräsidentin Christa Markwalder steht wegen der Kasachen-Interpellation für 7000 Franken in der Kritik. Doch wie viel wusste sie? Die Burgdorferin und die PR-Firma widersprechen sich.
Publiziert: 07.05.2015 um 08:46 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:16 Uhr
Kasachen-Affäre: Jetzt spricht Christa Markwalder
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:Kasachen-Affäre: Jetzt spricht Christa Markwalder

«Man kann mir vorwerfen, ich sei zu gutgläubig und zu vertrauensseelig», sagt Christa Markwalder im BLICK. So und ähnlich tönen ihre Stellungnahmen zum Kasachen-Debakel. Sie habe aber «in keiner Weise» von den 7000 Franken profitiert.

Die designierte nächste Nationalratspräsidentin legt Wert darauf, dass sie nicht gewusst hat, wer genau in welcher Form am Vorstoss mitgearbeitet hat und wohin Geld geflossen ist. «Die PR-Agentur hat mit dem Auftraggeber gearbeitet. Diesen habe ich nicht gekannt», so die Burgdorferin.

Nur: Die betroffene Agentur Burson-Marsteller erklärt in der «NZZ», dass man über den kasachischen Auftraggeber «immer offen und transparent» informiert habe.

Auch bezüglich des Inhalts sei man transparent gewesen, sagt CEO Matthias Graf auf die Frage, ob die Lobbyistin Markwalder über die Entstehungsgeschichte informiert habe. Allerdings sei man noch mit der Aufarbeitung des Falls beschäftigt, fügt er an.

In dieser Phase kam es bei Burton-Marsteller zu einer üblen Kommunikationspanne. Gestern Mittag veröffentlichte die Agentur eine Stellungnahme zur Affäre, in welcher man die eigene Lobbyistin, die bestens vernetzte Marie-Louise Baumann, scharf kritisierte.

«Wir distanzieren uns in aller Form vom Vorgehen unserer Mitarbeiterin», hiess es. Ein paar Stunden später tauchte dann eine Stellungnahme auf, in welcher Baumann keine Schuld mehr zugewiesen wurde.

Im Rahmen des morgendlichen Krisenmanagements habe man verschiedene Szenarien und Statements entwickelt. Dummerweise habe man «ein falsches Statement online geschaltet», so CEO Matthias Graf.

Man darf gespannt sein, wer den nächsten kommunikativen Rückwärtssalto einlegt.

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