Postauto-Bschiss noch nicht beglichen
Bundesrat will das ganze Geld zurück

Der Bundesrat will, dass die Post auch alle Subventionen zurückzahlt, die sie vor 2007 mit fingierter Buchhaltung ergaunert hat. Das könnte teuer werden für den gelben Riesen.
Publiziert: 24.08.2018 um 18:57 Uhr
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Aktualisiert: 17.09.2018 um 21:30 Uhr
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Die Postauto AG hat seit mindestens 1998 widerrechtlich Subventionen kassiert. Bekommen hat sie die durch Buchhaltungstricks. Gewinne wurden vor dem Bund versteckt. Um die 100 Millonen Franken beläuft sich der Betrug am Steuerzahler allein für die Jahre 2007 bis 2017 – der grösste Subventionsbetrug der Schweizer Geschichte.
Foto: Siggi Bucher
Sermîn Faki

Mehr als 100 Millionen Franken muss der Postkonzern an Bund und Kantone zurückzahlen. Geld, das der gelbe Riese zwischen 2007 und 2017 als Subventionen mit fingierten Rechnungsbüchern ergaunert hatte.

Nun ist klar: Der Bundesrat will mehr sehen. In ihrer Antwort auf einen Vorstoss von Thierry Burkart (38) äussert sich die Landesregierung unmissverständlich. Der Aargauer FDP-Nationalrat forderte, dass der Postkonzern auch zurückzahlen müsse, was er zwischen 1997 und 2007 ertrickst hat (BLICK berichtete). Dies, nachdem herauskam, dass der Bschiss schon vor der Jahrhundertwende begonnen hatte.

Post muss dem Bund Zahlen liefern

Nun erhält Burkart dafür Rückendeckung von oberster Stelle. «Der Bundesrat teilt die Meinung, dass die Post beziehungsweise Postauto unrechtmässig bezogene Subventionen zurückzahlen soll», schreibt die Landesregierung. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) habe die Post bereits beauftragt, den Bschiss vor 2007 aufzuarbeiten und Bericht zu erstatten. Das BAV werde gestützt darauf prüfen, ob und in welcher Höhe vor 2007 bezogene Subventionen zurückzuzahlen seien.

BAV ermittelt auch selbst

Weder das BAV noch die Post wollen sich äussern. Man sei im Gespräch, die Arbeiten würden laufen, heisst es unisono. BLICK weiss: Das BAV verlässt sich nicht nur auf die Angaben des gelben Riesen, sondern ermittelt auch selbstständig. Für die Post könnte das teuer werden: Hatte der Betrug in den ersten zehn Jahren ähnliche Dimensionen wie denen darauf, könnten nochmals 100 Millionen Franken fällig werden.

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