Italien ist im Ausnahmezustand – das ganze Land wurde in eine gigantische Sperrzone verwandelt. Erste Nachbarstaaten reagieren – so hat Österreich beschlossen, die Grenze zu Italien zu schliessen.
Schon am Wochenende forderte SVP-Ständerat Marco Chiesa (45), dass die Schweiz die Grenze zu Italien schliessen soll. Noch am Montag aber wollten seine Kantonskollegen nichts davon wissen.
Nun fordert auch CVP-Romano Grenzschliessung
Nun aber schliessen sie sich ihm an. «Man kann Bündnern, Wallisern und Tessinern nicht mehr erklären, dass täglich noch Zehntausende Italiener in die Schweiz pendeln», sagt CVP-Nationalrat Marco Romano (37) zu BLICK. Er erwarte vom Bundesrat daher schnelles Handeln. Dieser müsse alle Möglichkeiten prüfen. «Eine davon ist, zum Schutz der Bevölkerung für einige Tage bis Wochen die Grenze dichtzumachen», so Romano.
Noch am Montag hatte Romano Grenzschliessungen für wenig sinnvoll gehalten. «Man kann nicht einfach das Tessiner Wirtschafts- und Gesellschaftsleben lahmlegen», sagte er.
Bundesrat hat nichts entschieden
Doch die Abriegelung Italiens hat die Meinungen verändert. So machen Tessiner Parlamentarier hinter den Kulissen Druck auf den Bundesrat – denn die Fieberkurve in der Südschweiz steigt stündlich. In der Wandelhalle hält sich denn auch hartnäckig das Gerücht, die Landesregierung bereite eine Grenzschliessung vor.
Laut der «Handelszeitung» sei auch aus Tessiner Regierungskreisen zu hören, dass eine Grenzschliessung nach Italien bevorstehe. Auch die Tessiner Schulen könnten geschlossen werden.
Bundesratssprecher André Simonazzi dementierte allerdings den Bericht. «Die Meldung der ‹Handelszeitung›, dass die Schweiz die Grenzen zu Italien schliesst, ist falsch.» Auch eine Krisensitzung am heutigen Abend – von der im Artikel ebenfalls die Rede war – gebe es nicht, schreibt Simonazzi weiter.
Schweiz führt Monitoring-System ein
Doch BLICK weiss, dass eine Grenzschliessung durchaus eine der Möglichkeiten ist, die von den Behörden diskutiert werden. Ob sie jemals beschlossen wird, sei aber nicht klar. Für den Moment arbeitet die Schweiz an einem Monitoring-System, um sicherzustellen, das wirklich nur jene Italiener einreisen, die gemäss den italienischen Kriterien noch reisen dürfen: Berufstätige, Menschen, die dringende Familienbesuche machen oder aufgrund einer medizinischen Notwendigkeit unterwegs sein müssen.
Der Tessiner Romano sagt: «Der Entscheid liegt beim Bundesrat. Ich erwarte aber, dass die Regierung noch heute kommuniziert, was sie plant. Die Lage ist ernst.»
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