Oberste Lehrerin Dagmar Rösler zur Corona-Angst an Schulen
«Ich erlebe bei den Kindern eine gewisse Verunsicherung»

Die Schulen wappnen sich gegen das Coronavirus. Da sind auch die Lehrpersonen gefordert, denn manche Kinder sind verängstigt. «Man soll weder verharmlosen, noch Panik schüren», sagt Dagmar Rösler, Präsidentin des Lehrer-Dachverbands.
Publiziert: 27.02.2020 um 18:19 Uhr
|
Aktualisiert: 28.02.2020 um 20:35 Uhr
1/8
Das Coronavirus greift zunehmend auch in der Schweiz um sich. Da sind auch die Schulen gefordert.
Foto: AFP
Ruedi Studer

Das Coronavirus greift in der Schweiz weiter um sich. Das macht zunehmend auch den Schulen Sorgen. Verschiedene Kantone wappnen sich und haben bereits mit Verhaltens-Richtlinien an die Schulen reagiert.

BLICK hat bei Dagmar Rösler, der «obersten Lehrerin der Schweiz», nachgefragt, wie sie mit der Problematik umgeht. Die Präsidentin des Lehrer-Dachverbands LCH warnt vor einer Verharmlosung ebenso wie vor Panikmache. Sie selber unterrichtet aktuell an einer 4. Klasse in Bellach SO.

BLICK: Frau Rösler, das Coronavirus wird auch für die Schulen zum Thema. Wie gehen Sie als Lehrerin damit um?

Dagmar Rösler: Das Thema beschäftigt die Lehrpersonen und Schulkinder genauso wie den Rest der Bevölkerung. Wenn die Erwachsenen darüber reden, bekommen dies auch die Kinder mit. Und je näher das Virus rückt, umso bedrohlicher nehmen sie die Situation wahr. Ich erlebe keine Panik bei den Kindern, aber eine gewisse Verunsicherung.

Wie reagiert man als Lehrperson darauf?

Entscheidend ist, dass wir die Kinder auf die wichtigsten Hygiene- und Verhaltensmassnahmen aufmerksam machen. Dazu gehört etwa auch, dass sie nicht zur Schule kommen sollten, wenn sie krank sind. Sind Verunsicherung oder Ängste spürbar, sollte man das Thema in der Klasse besprechen. Wichtig ist, dass man dabei sachlich informiert. Man soll weder verharmlosen noch Panik schüren.

Teilweise wird etwa auch empfohlen, einander nicht mehr die Hand zu geben. Machen Sie das auch?

Schon bei der Schweinegrippe haben wir die Kinder instruiert, dass wir uns vor und nach der Schule nicht mehr die Hand geben. Beim Coronavirus geht es wieder in die gleiche Richtung. An einzelnen Schulen wird dies sicher auch jetzt diskutiert. Für uns ist wichtig, dass Kantone und Schulleitungen möglichst einheitliche Richtlinien abgeben, was zu tun ist.

Werden Sie die Schule notfalls ausfallen lassen?

Das oberste Ziel ist der Schutz der Kinder und Lehrpersonen. Über die Schliessung der Schulen können die Lehrpersonen aber nicht entscheiden, sondern die Behörden zusammen mit der Schulleitung. Die Schule mehrere Wochen zu schliessen, ist ein starker Eingriff. Da muss die Situation schon akut sein.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?