Neue Studie der ETH Zürich
Schweizer fühlen sich so sicher wie schon lange nicht mehr

Die Schweizer blicken positiv in die Zukunft. Sie fühlen sich sicher – und erstmals glauben die Schweizer den Medien mehr als den Parteien. Das zeigt die neue Sicherheitsstudie der ETH Zürich.
Publiziert: 25.05.2018 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:25 Uhr
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Die Schweizer Stimmbevölkerung fühlt sich sehr sicher, so die neuste Sicherheitsstudie ETH-Zürich.
Foto: SIGI TISCHLER
Cinzia Venafro

Schweizern geht es gut – und sie fühlen sich sicher: Das belegen die Resultate der Studie «Sicherheit 2018» der Militärakademie (MILAK) an der ETH Zürich, die heute vorgestellt wurde.

Das Schweizer Sicherheitsempfinden ist 2018  mit 95 Prozent «sehr hoch», schreiben die Autoren der Studie. Zudem fühlt sich die Bevölkerung in der Öffentlichkeit massiv sicherer – nämlich mit 83 um vier Prozentpunkte sicherer als 2017.

Optimistisch wie lange nicht mehr

Und wir blicken positiv in die Zukunft: «Gegenüber dem Vorjahr beurteilen 2018 klar mehr Schweizerinnen und Schweizer die Zukunft unseres Landes optimistisch, konkret mit 87 Prozent – fünf Prozentpunkte mehr als im im Vorjahr.

Das Vertrauen in die Institutionen und Behörden liegt über dem langjährigen Schnitt. Die Polizei ist unser Freund und Helfer: Sie geniesst mit 7.9 von 10 Punkten nach wie vor das höchste Vertrauen, gefolgt von den Gerichten (7.4). An dritter Stelle folgt der Bundesrat mit einem Wert von 7.0. Dahinter kommen die Schweizer Wirtschaft (6.9), die Schweizer Armee (6.6) und das Eidgenössische Parlament (6.4).

Medien sind vor den Parteien

Erstmals wird den Medien (5.7) in der Schweiz mehr Vertrauen entgegengebracht als den politischen Parteien (5.4).

Interessant ist, was die Studienautoren weiter hervorheben: «Die Milizarmee wird von einer Mehrheit (56 Prozent) gegenüber einer Berufsarmee bevorzugt.» Und macht die Armee einen guten Job? Ja, sagen die Befragten. «Die Zufriedenheit mit der Leistung der Schweizer Armee liegt im langjährigen Durchschnitt», so die Studie.

Und braucht die Armee zu viel Geld? «Die Mehrheit ist der Meinung, dass die Höhe der heutigen Verteidigungsausgaben nicht zu hoch sind», so die Autoren.

Nur gerade elf Prozent finden, die Armee gibt zu wenig für die Sicherheit aus.

Sicherheit geht vor Freiheit

Die Studienleiter fragten zu dem: Was ist wichtiger: Die persönliche Freiheit oder der Schutz vor Terror? Zweiteres, sagen 64 Prozent der Befragen. Sie befürworten, dass der «Terrorismus mit allen Mitteln bekämpft werden sollte, auch wenn dabei persönliche Freiheitsrechte eingeschränkt werden müssen.»

Die Studienautoren schliessen daraus, dass «dies und die hohe Befürwortung zur stärkeren Terrorismusbekämpfung (89 Prozent) zeigt, dass Schweizerinnen und Schweizer auch 2018 diesem Thema hohe Priorität beimessen.»

Zudem zeige die Auswertung, dass präventive wie auch repressive Massnahmen bei der Terrorismusbekämpfung in ähnlichem Ausmass Zustimmung finden. Konkret sagen 93 Prozent der Befragten ja zur Aussage, «dass es keine hundertprozentige Sicherheit gibt und wir daher mit der Restunsicherheit leben müssen».

Schweizer glauben, dass man Terroranschläge verhindern kann

Zudem traut die Schweizer Stimmbevölkerung bei der Terrorismusbekämpfung den Sicherheitsbehörden: Eine Mehrheit von 62 Prozent stimmt der Ansicht zu, dass durch «erhöhte Sicherheitsvorkehrungen terroristische Anschläge verhindert werden können».

Gute Kunde für das EU-Rahmenabkommen und Aussenminister Ignazio Cassis (56): 81 Prozent der Befragten befürworten die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU deutlich.

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