Nach Twitter-Duell mit SRF-Chefredaktor
CVP-Chef Pfister gibt sich SRG-Maulkorb

Er ist einer der profiliertesten SRG-Kritiker im Parlament. Nun will CVP-Chef Gerhard Pfister zu SRF & Co. aber schweigen.
Publiziert: 15.10.2017 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:45 Uhr
Will bis zur No-Billag-Abstimmung zur SRG schweigen: CVP-Präsident Gerhard Pfister.
Foto: Keystone

Ein Duell mit dem SRF-Chefredaktor Tristan Brenn auf der sozialen Plattform Twitter hat das Fass zum überlaufen gebracht. Der CVP-Präsident Gerhard Pfister auferlegt sich laut der «NZZ am Sonntag» – wohl nicht ganz freiwillig – einen Maulkorb zur SRG. Bis zur No-Billag-Abstimmung im nächsten Jahr will er sich mit öffentlichen Äusserungen zur SRG zurückhalten.

Verteidigt die SRG: SRF-TV-Chefredaktor Tristan Brenn.
Foto: Gerry Nitsch

Auf Twitter hatte Pfister letzte Woche die Berichterstattung von mehreren SRF-Sendungen zum 50. Todestag des Guerillaführers Che Guevara kritisiert. Che sei für «die meisten SRGler ein Säulenheiliger», schrieb Pfister in einer Antwort an Brenn, der die Sendungen verteidigte. Die SRG schade sich damit, schrieb Pfister weiter. Aber der Organisation sei halt nicht mehr zu helfen.

In seiner eigenen  Partei, die aufs höchste Mass mit der SRG verbandelt ist, dürfte diese SRG-Kritik sehr schlecht ankommen sein. Muss doch der ehemalige CVP-Nationalrat und Walliser Staatsrat Jean-Michel Cina als SRG-Präsident nächsten Frühling ein Volks-Nein bei der No-Billag-Initiative abwenden. Zudem hat die Partei, welche gross mehrheitlich zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk steht, kürzlich beschlossen, die Kampagne gegen die SRG-kritische Initiative zu führen. (jow)

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