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Nach dem Adressen-Chaos
Serafe klagt über «sehr grossen Mehraufwand»

Anfang Jahr sorgte das Adressen-Chaos bei Billag-Nachfolgerin Serafe für rote Köpfe. Die Firma wurde daraufhin zur alleinigen Meldestelle für Adressfehler erklärt – und mit Anfragen überhäuft. Jetzt wird das Puff zum Politikum.
Publiziert: 17.03.2019 um 12:24 Uhr
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Serafe-Sprecher Erich Heynen beklagt den «sehr grossen Mehraufwand».
Foto: Thomas Meier

Das Adressen-Puff bei der Billag-Nachfolgerin Serafe sorgte Anfang Jahr für rote Köpfe – besonders bei den Gemeinden. Das Bundesamt für Kommunikation zog darauf die Konsequenzen: Nach einer Krisensitzung wurde die Serafe zur alleinigen Ansprechstelle für Fehlermeldungen erklärt (BLICK berichtete).

Bei den Einwohnerkontrollen hat sich die Lage damit etwas beruhigt. Ganz anders bei der Schweizerischen Erhebungsstelle für die Radio- und Fernsehabgabe, wie die Serafe mit vollem Namen heisst. In der «Zentralschweiz am Sonntag» klagt Serafe-Sprecher Erich Heynen über den «sehr grossen Mehraufwand», den die Erhebungsstelle seither habe.

Tausende von Reklamationen

Grund dafür sind einerseits «Tausende von Reklamationen» von Kunden, die fehlerhafte Rechnungen erhalten hätten wegen «Unschärfen bei der Fakturierung». Diese Fehler hätten aus den von den Gemeinden und Kantonen an die Serafe gelieferten Daten resultiert, so Heynen.

Andererseits wird die Serafe auch noch mit Informationen konfrontiert, die sie eigentlich nichts angehen: «Seit wir der einzige Ansprechpartner sind, melden uns Leute beispielsweise auch, dass sie umziehen», moniert Heynen. Seine Firma habe sich zwar anderthalb Jahre lang minutiös auf das Mandat vorbereitet. Damit aber habe sie nicht rechnen können.

SP-Nationalrätin will Antworten

Das Adressen-Chaos wird nun auch in Bundesbern zum Politikum. Schon morgen in der nationalrätlichen Fragestunde muss der Bundesrat dazu Red und Antwort stehen.

SP-Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel (FR) will von der Regierung wissen, ob die Serafe vor dem ersten Grossversand einen Testlauf oder eine Simulation durchgeführt habe. Sie hinterfragt zudem wie die Firma die Aufgabe mit viel weniger Arbeitsplätzen als die frühere Billag erfüllen wolle.

So denkt die SP-Frau auch bereits an Konsequenzen: «Der Bundesrat könnte zum Beispiel prüfen, vorzeitig aus dem Vertrag auszusteigen.» (rus)

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