SVP-Asylchef Glarner fordert
«Die Schweiz muss sich mit Stacheldraht abriegeln»

Der neue SVP-Asylchef Andreas Glarner (53) fordert, die grüne Grenze zu schliessen, wieder systematische Grenzkontrollen einzuführen und nicht mehr alle Asylanträge zu prüfen.
Publiziert: 03.05.2016 um 04:04 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 19:00 Uhr
Grüne Grenze dicht: SVP-Asylchef Andreas Glarner.
Foto: Joseph Khakshouri

Er rechnet mit einer «Flüchtlingsinvasion«, will deshalb die grüne Grenze der Schweiz mit einem «Stacheldrahtzaun abriegeln» und fordert Gemeinden auf, keine Asylsuchende mehr aufzunehmen: So stellt sich der neue SVP-Asylchef Andreas Glarner (53) die Asylpolitik vor.

Er wünsche sich, dass sich mehr Gemeinden ein Beispiel an Oberwil-Lieli AG nehmen: Das Dorf kauft sich von der Pflicht frei, Asylbewerber aufzunehmen. Solange Gemeinden Asylsuchende aufnähmen, solange «lässt Bern Hinz und Kunz ins Land», sagte er im «Tages-Anzeiger» und «Bund«.

»Die Schweiz muss ihre grüne Grenze mit einem Stacheldrahtzaun abriegeln«, meint er. «Frankreich ist zu, Österreich macht zu, die Balkanroute ist zu. Der einzige Weg nach Europa führt über Italien. Italien ist aber kein Zielland. Die Flüchtlinge kommen in die Schweiz.»

Er meint: «Systematische Grenzkontrollen hätten als Signal eine extreme Auswirkung auf die Migration«, sagte er. Damit könnten Zöllner bereits eine Triage machen. Ferner spricht er sich dafür aus, nicht jedes Asylgesuch zu prüfen. «Bei dieser Völkerwanderung muss man sich eingestehen, dass man die Menge an Asylgesuchen nicht bewältigen kann.»

Aus Glarners Sicht sind wirklich Asylberechtigten eine Minderheit: Syrer seien die einzigen, die «wirklich bedroht» seien - sie stellten nur zwölf Prozent der Asylgesuche. Aber eigentlich seien auch sie nicht asylberechtigt, «denn sie kommen über sichere Drittstaaten zu uns." (sda/at)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?