Nach 17 Jahren
Jacqueline Fehr: Ehe futsch

Jacqueline Fehr gilt als mächtigste Parlamentarierin der Schweiz – und mögliche neue Bundesrätin. Nun spricht die SP-Nationalrätin über die Trennung von ihrem Mann.
Publiziert: 25.07.2010 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:08 Uhr
Von Hannes Britschgi, Reza Rafi und Marcel Odermatt

Ihre Fachkompetenz ist unbestritten, ebenso ihr Machtinstinkt. Kein Wunder, wird SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr (47) in ihrer Partei als heisse Anwärterin auf den freiwerdenden Sitz von Bundesrat Moritz Leuenberger (63) gehandelt. Neben der Berner Ständerätin Simonetta Sommaruga (50) gilt die nicht minder seriös auftretende Zürcherin Fehr als Top-Favoritin.

Professionell behandelt die Familienpolitikerin auch ihr Privatleben. Vorletzte Woche sandte sie eine knappe E-Mail an den Kantonalzürcher SP-Vorstand. Nüchtern weist sie darauf hin, dass sie sich im Herbst von ihrem Mann, dem ZKB-Bankrat Maurice Pedergnana (46), getrennt hat.

Seit 17 Jahren sind sie verheiratet. Mit ihrer Offenheit bewirkt Fehr, dass es statt zu schädlichen Gerüchten lediglich zu einer Kurzmeldung im «Tages Anzeiger» kommt.

Die Angesprochene selbst macht keinen Hehl aus ihrem Schicksal. «Hinter unserer Trennung steht eine längere Geschichte», sagt sie zu SonntagsBlick. Die Mutter von zwei Buben (14 und 16) erklärt, wie sie den Familienalltag regelt: «Wir leben das Modell Familienhaus. Die Kinder leben immer dort. Wir Eltern wechseln uns gegenseitig ab, mein Mann übernimmt ein Drittel der Zeit und ich zwei Drittel. Wir sind aber nie beide dort.»

Fehr weiss, dass sie mit diesem Los nicht alleine steht: «Ich teile meine Trennungserfahrung mit der Mehrheit der Bevölkerung.» Einen Rosenkrieg gebe es nicht.

Auf den Entscheid über eine allfällige Bundesratskandidatur habe die Trennung wenig Einfluss. «Ich bin noch nicht so weit. Mich interessiert nicht die Wahl per se, sondern wie man in diesem Amt gut arbeiten kann.»

Im Oktober hält die Zürcher SP eine ausserordentliche Delegiertenversammlung ab. Nach Einschätzung ihrer Zürcher Genossen ist Fehr top gesetzt. «Ihre Nomination wäre nur noch Formsache», heisst es. Auch Kantonalpräsident Stefan Feldmann (40) preist die politischen Qualitäten Fehrs. «Sollte sie sich zur Kandidatur entscheiden, wären ihre Chancen bestens.»

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