«Ein Jahrhundert-Bauwerk»
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Sommaruga im Ceneri-Tunnel:«Ein Jahrhundert-Bauwerk»

Mit dem Ceneri-Basistunnel wird die Neat vollendet
Sommaruga macht bei der Verlagerung vorwärts

Mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels im kommenden Jahr wird die Neat vollendet. Für die neue Verkehrsministerin Anlass, bei der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Tube zu drücken.
Publiziert: 29.08.2019 um 15:56 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2019 um 13:34 Uhr
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Bundesrätin Simonetta will die Eröffnung des Ceneri-Basistunnels im kommenden Jahr nutzen, um die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene voranzutreiben.
Foto: Keystone
Sermîn Faki

Grosser Bahnhof in Camorino TI: In einem Jahr, am 4. September 2020, wird der Ceneri-Basistunnel eröffnet. Ganz so riesig wie am Gotthard vor drei Jahren wird der Festakt nicht – aber der Ceneri ist ja auch nur 15,4 Kilometer lang und nicht 57 Kilometer wie der grosse Bruder.

Und doch wird an jenem Freitag im September 2020 Historisches vollendet: die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat), eine Flachbahn, die es ermöglicht, mehr Güter und Personen auf der Schiene von Norden nach Süden zu bringen.

«Dreckschleudern» sollen mehr zahlen

Bundesrätin Simonetta Sommaruga (59) erinnerte bei der Tunnelbesichtigung am Donnerstag in Camorino daran, wo die Neat ihren Beginn habe – im Urnengang vom 20. Februar 1994, als die Schweiz die Alpen-Initiative annahm und dem Bund damit den Auftrag gab, den alpenquerenden Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern.

Sommaruga bezeichnete die Ceneri-Eröffnung aber nicht nur als Abschluss, sondern vielmehr als Auftakt, den Schutz der Alpen voranzutreiben. Mit dem nächsten Verlagerungsbericht, der in den kommenden Monaten zu erwarten ist, will die SP-Verkehrsministerin neue Massnahmen vorschlagen, um noch mehr Güter von der Strasse auf die Schiene zu bringen.

So sollen die Trassenpreise – Abgeltungen, die Eisenbahnunternehmen für die Benutzung der Schienen zahlen müssen – gesenkt werden. «Für besonders lange Züge soll es zusätzlich Rabatt geben», so Sommaruga. Die Strasse will sie im Gegenzug verteuern, etwa über eine Erhöhung der Schwerverkehrsabgabe LSVA für die «Dreckschleudern» unter den Camions.

Eine S-Bahn für das Tessin

Doch nicht nur für den Güterverkehr bringt der Ceneri entscheidende Vorteile. Auch Passagiere profitieren: Zum einen erhält das Tessin eine S-Bahn, die unter anderem die Fahrzeit von Lugano nach Locarno mehr als halbiert – von 55 auf 22 Minuten.

Auch für die Deutschschweiz gibt es Grund zur Freude: Die Reisezeit von Zürich nach Mailand soll sich ab dem Fahrplan 2021 von 3,5 auf 3 Stunden verkürzen. Die SBB rechnen nach der Eröffnung des Ceneri mit einer Steigerung der Passagierzahl um 20 Prozent. Auf der Nord-Süd-Achse dürften dann 1,2 Millionen Passagiere pro Jahr im Zug unterwegs sein.

Sommaruga zur Pünktlichkeit der SBB

Fast wäre sie zu spät gekommen: SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga (59) reiste auf der Schiene zur Ceneri-Besichtigung in Camorino TI. Doch der Zug, der von Zürich nach Bellinzona fuhr, hatte fünf Minuten Verspätung. Einmal mehr.

Was sagt die Verkehrsministerin zum Pünktlichkeitsproblem der SBB? «Pünktlichkeit und Sicherheit sind für die Kunden sehr wichtig und wir erwarten, dass die Bahnunternehmen das bieten», so Sommaruga zu BLICK.

Sie äusserte aber auch Verständnis für die SBB, deren Angebot in den letzten Jahren deutlich grösser geworden sei. Und sagt: «Mein Zug hatte fünf Minuten Verspätung, aber dennoch habe ich den Anschluss erwischt. Solange das so ist, ist alles in Ordnung.»

Allerdings: Unter normalen Umständen wäre der Anschluss wohl weg gewesen. Doch wie von Zauberhand wartete er den Zug aus dem Norden ab. Ob er das immer tut oder nur, wenn die oberste Chefin an Bord ist?  (sf)

Fast wäre sie zu spät gekommen: SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga (59) reiste auf der Schiene zur Ceneri-Besichtigung in Camorino TI. Doch der Zug, der von Zürich nach Bellinzona fuhr, hatte fünf Minuten Verspätung. Einmal mehr.

Was sagt die Verkehrsministerin zum Pünktlichkeitsproblem der SBB? «Pünktlichkeit und Sicherheit sind für die Kunden sehr wichtig und wir erwarten, dass die Bahnunternehmen das bieten», so Sommaruga zu BLICK.

Sie äusserte aber auch Verständnis für die SBB, deren Angebot in den letzten Jahren deutlich grösser geworden sei. Und sagt: «Mein Zug hatte fünf Minuten Verspätung, aber dennoch habe ich den Anschluss erwischt. Solange das so ist, ist alles in Ordnung.»

Allerdings: Unter normalen Umständen wäre der Anschluss wohl weg gewesen. Doch wie von Zauberhand wartete er den Zug aus dem Norden ab. Ob er das immer tut oder nur, wenn die oberste Chefin an Bord ist?  (sf)

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