Die Schweizer Berufslehre ist ein Exportschlager. Kein Wunder: Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (65) propagiert sie auch unermüdlich auf der ganzen Welt. Zuletzt zeigte Ivanka (35), die Tochter von US-Präsident Donald Trump (71), grosses Interesse und liess sich von unserem Bundesrat persönlich die Vorteile erklären (im BLICK).
Jetzt hat auch Brüssel die Zeichen der Zeit erkannt: Die EU-Kommission, die eigentliche Regierung der Europäischen Union, will hochwertige Berufsausbildungen mit bis zu 27 Milliarden Euro aus dem EU-Sozialfonds fördern. Sie legte gestern in Brüssel einen entsprechenden Vorschlag für eine Initiative vor.
Wasser auf die Mühlen von Schneider-Ammann
Die für Beschäftigung zuständige belgische EU-Kommissarin Marianne Thyssen sagte dazu gestern: «Mit dem heute vorgestellten neuen Rahmen definieren wir, was eine gute Berufsausbildung ausmacht. Wenn der Rahmen angenommen ist, wird er gewährleisten, dass Lernende und Arbeitgeber gleichermassen von hochwertigen Berufsausbildungen profitieren.»
Das ist Wasser auf die Mühlen von Bundesrat Schneider-Ammann. Denn auch er verweist immer darauf, dass die Schweizer Berufsbildung zu einer Win-Win-Situation für Lehrling und Lehrbetrieb führe.
«Das ist der Königsweg»
Entsprechend erfreut reagiert der Bund. «Ohne den genauen Inhalt des Entscheides zu kennen: Gut, will die EU so viel in die duale Berufsbildung investieren. Denn die Schweiz zeigt, dass das der Königsweg gegen Jugendarbeitslosigkeit und für Wettbewerbsfähigkeit ist», sagt Frédéric Berthoud, Leiter des Ressorts Internationale Bildungszusammenarbeit und Berufsqualifikationen beim Staatssekretariat für Bildung (SBFI).
Ob das Schweizer System Brüssel von dieser Investition überzeugt hat, weiss er nicht. Aber: «Wenn die Schweizer Erfahrungen dazu beigetragen haben, umso besser.»