Martullo greift wegen Corona auch in der Firma durch
Bei der Ems isst man jetzt im roten Bereich

In der Wandelhalle setzt Magdalena Martullo-Blocher mit ihrer Atemschutzmaske voll auf Corona-Prävention. Doch auch ihre Mitarbeiter müssen sich anpassen.
Publiziert: 05.03.2020 um 07:56 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2020 um 17:13 Uhr
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Um sich vor dem Virus zu schützen: Magdalena Martullo-Blocher trägt im Bundeshaus eine Atemschutzmaske.
Foto: Screenshot Blick TV
Sermîn Faki

Madgalena Martullo-Blocher (50) meint es ernst mit der Corona-Vorsorge: Die SVP-Nationalrätin trägt im Bundeshaus eine Schutzmaske – was ihr schon Ärger und eine kaputte Brille eingebracht hat.

Doch Martullo macht nicht bei sich selbst Halt: Auch ihr persönlicher Mitarbeiter, der sie an die Session im Bundeshaus begleitet, wurde am Mittwoch in der Wandelhalle mit dem gleichen Modell vor der Nase gesichtet.

Essen im roten Bereich

Strenge Vorschriften gelten auch in Martullos Unternehmen, der Ems-Chemie in Domat/Ems GR. Das unterstreicht ein Bild, welches BLICK vorliegt und dessen Echtheit Martullo bestätigt: In der Ems-Kantine werden die Mitarbeiter nun «vereinzelt».

Statt vier dürfen jetzt nur noch zwei Angestellte an einem Tisch setzen. Dafür wurden rote Markierungen in Form von Tisch-Sets geklebt, die anzeigen: Nur hier darf nun gegessen werden. Sinn der Massnahme ist, dass die Angestellten 1,5 Meter Abstand zueinander halten, um sich nicht gegenseitig anzustecken. Wie das ja auch empfohlen wird.

Schon seit Wochen in Kraft

Es ist nur eine von verschiedenen Vorsichtsmassnahmen, die Martullo als Unternehmerin getroffen hat, um ihre Mitarbeiter zu schützen und den Betrieb ihrer Produktion aufrecht zu erhalten. So seien Sitzungen beschränkt worden oder es würden Videokonferenzen durchgeführt. Auch auf Desinfektionsmassnahmen setzt sie. Und die Postverteiler würden ebenfalls Masken tragen.

Diese Massnahmen seien schon seit Wochen in Kraft, wie Martullo betont. Aber sie hatte ja auch einen Informationsvorsprung: Immerhin hat ihre EMS-Chemie auch fünf Firmen in China.

Sammelklage gegen Bund und Kantone

In ihrer Partei aber gibt es auch ganz andere Meinungen zum Umgang mit dem Coronavirus. Der St. Galler SVP-Kantonsrat Linus Thalmann (51) findet alle Massnahmen wegen des Virus «komplett übertrieben». Die Behörden würden es sich ganz einfach machen, kommentiert er auf Facebook einen Artikel des «St. Galler Tagblatts» über die Absage einer Messe in Weinfelden TG. Gegen das verhängte Veranstaltungsverbot müsse man nun «zusammenstehen» und gegenüber Bund und Kantonen eine Sammelklage einreichen.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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