Alle sind aufgefordert, «den Mann in sich zu töten»: Auf dem Spielplatz der Zürcher Genossenschafts-Siedlung Kalkbreite ruft ein Transparent zum Hass auf Männer auf.
Der bekannte Berner Dichter Jürg Halter (38), einst bekannt als Rapper Kutti MC, entdeckte das Plakat und machte seinem Ärger darüber Luft.
«Gesehen auf dem Kalkbreite-Spielplatz in Zürich ... was denkt wohl eine mit einem Jungen schwangere Frau darüber, wenn sie das so liest?», schreibt der ehemalige Rapper auf seiner Facebook-Seite dazu.
Und er führt aus: «Oder ein kleiner Junge, der in der Schule gerade lesen gelernt hat, wenn er mit seinem Vater auf diesen Spielplatz kommt und das obige Transparent sieht?»
Kutti MC: Frauenstreik wird für Männerhass missbraucht
Halter klagt an: «Wenn fundamentalistische Feministinnen den Frauenstreik für ihren Männerhass missbrauchen, stehen sie frauenhassenden Männern offenbar in nichts nach.»
Auch dieses Beispiel zeige: Alle Fundamentalistinnen und Fundamentalisten (egal obs um Geschlecht, Religion oder Politik geht) sind vereint im Hass und empathielos.»
Auf Anfrage von BLICK können die Organisatoren des Frauenstreiks Zürich nicht sagen, wer für das Plakat verantwortlich ist.
Zürcher Frauenstreik-Organisatorinnen verteidigen Plakat
Die Aussage darauf finden sie aber weniger problematisch als Halter: «Auch mit einer kontroversen Aussage zu provozieren kann durchaus eine Art und Weise sein, auf etwas aufmerksam zu machen», so Salome Schaerer von der Mediengruppe des Zürcher Frauenstreik-Kollektivs. Dieser Satz könne etwa provozieren, dass Frauen als Männerhasser bezeichnet würden –was Halter ja auch getan hat.
«Aber dass Frauen sehr viel häufiger als Männer effektiv von Gewalt betroffen sind oder sogar getötet werden – dem wird nicht mit demselben Aufschrei begegnet», so Schaerer. Für sie ist klar, dass die provokative Botschaft genau das erreicht hat, was sie wahrscheinlich erreichen wollte, «nämlich anecken und Debatten anregen darüber, was die akzeptierten Normen in der Gesellschaft sein sollen».
Das Plakat sorgte für Ärger in der Genossenschaft
Weniger entspannt zeigt sich die Genossenschaft Kaltbreite. «Das Transparent mit der Aufschrift ‹Den Mann in sich töten› wurde von Bewohnern ohne Absprache mit uns im Schopf neben dem Spielplatz aufgehängt», sagt Aline Diggelmann, Sprecherin Kalkbreite Genossenschaft.
«Es hat auch intern eine Kontroverse ausgelöst, schliesslich ist der Innenhof kein privater, sondern ein gemeinschaftlicher Ort.
Sie betont: «Nach dem Shitstorm online und den Diskussionen im Haus haben die Bewohner das Transparent mittlerweile wieder abgehängt.» Rund eine Woche lang aber hing es dort, wo Kinder spielen.
«Wir legen Bewohnern keinen Maulkorb an»
Und so sei die Sache nicht ausgestanden. «Die Bewohner*innen der Kalkbreite veranstalten monatliche Treffen, an dem sie morgen Mittwochabend über das ‹Den Mann in sich töten›-Plakat sprechen werden», sagt Diggelmann.
Distanziert sich die Genossenschaft von der Botschaft des Plakats? «Von Seite Verwaltung ist uns die Gleichstellung unterschiedlicher Geschlechterrollen sehr wichtig und wir legen grossen Wert darauf, diese zu respektieren», sagt Diggelmann.
In diesem Sinne widerspreche das Plakat der Ethik der Genossenschaft. «Trotzdem legen wir unseren Bewohner*innen keinen politischen Maulkorb an - solange sie in ihrem privaten Umfeld keine menschenunwürdigen, rassistischen oder gesetzeswidrigen Aussagen machen.»
Der Frauenstreik-Tag beginnt ganz laut: In der ganzen Schweiz werden Frauen* am 14. Juni um 00.01 Uhr den Frauenstreiktag mit Pfannenkonzerten einläuten.
Um 11.00 Uhr beginnt dann die grosse Streikpause. Es werden Manifeste und Forderungen verlesen: Am Arbeitsplatz, im Quartiertreff und auf öffentlichen Plätzen, wie es auf der Homepage der Organisatorinnen des Frauenstreiks heisst. In der Mittagspause werden dann Picknicks und andere Streikessen organisiert.
Um 15.24 Uhr sollen Frauen*, die können und nicht schon den ganzen Tag gestreikt haben, spätestens ihre Arbeit niederlegen, so die Forderung des Komitees an die Frauen. Die Uhrzeit sei der symbolische Zeitpunkt, sie repräsentiere den Lohnunterschied zu Männern. «Von nun an sind wir nicht mehr bezahlt, also arbeiten wir auch nicht mehr.»
In jedem Kanton wurden eigene Frauenstreik-Kollektive gegründet, welche derzeit mit Hochdruck Aktionen und Veranstaltungen planen. In Zürich etwa findet um 17 Uhr der Höhepunkt statt: Die Demonstration durch die Stadt. Sie ist bewilligt und endet auf dem Helvetiaplatz, wo Reden, Konzerte, Aktionen stattfinden. In Bern wird der Bundesplatz das Epizentrum der Proteste sein.
Doch nicht nur am 14. Juni – bereits vorher finden in den Gemeinden und Städten diverse Veranstaltungen statt, welche die fehlende Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau thematisieren. Im Wallis etwa findet schon seit letztem Dezember jeden zweiten Montag eine Diskussionsrunde statt.
Eine Übersicht über die Veranstaltungen in den Kantonen finden Interessierte hier: https://frauenstreik2019.ch/de/startseite-2/kollektive/
Der Frauenstreik-Tag beginnt ganz laut: In der ganzen Schweiz werden Frauen* am 14. Juni um 00.01 Uhr den Frauenstreiktag mit Pfannenkonzerten einläuten.
Um 11.00 Uhr beginnt dann die grosse Streikpause. Es werden Manifeste und Forderungen verlesen: Am Arbeitsplatz, im Quartiertreff und auf öffentlichen Plätzen, wie es auf der Homepage der Organisatorinnen des Frauenstreiks heisst. In der Mittagspause werden dann Picknicks und andere Streikessen organisiert.
Um 15.24 Uhr sollen Frauen*, die können und nicht schon den ganzen Tag gestreikt haben, spätestens ihre Arbeit niederlegen, so die Forderung des Komitees an die Frauen. Die Uhrzeit sei der symbolische Zeitpunkt, sie repräsentiere den Lohnunterschied zu Männern. «Von nun an sind wir nicht mehr bezahlt, also arbeiten wir auch nicht mehr.»
In jedem Kanton wurden eigene Frauenstreik-Kollektive gegründet, welche derzeit mit Hochdruck Aktionen und Veranstaltungen planen. In Zürich etwa findet um 17 Uhr der Höhepunkt statt: Die Demonstration durch die Stadt. Sie ist bewilligt und endet auf dem Helvetiaplatz, wo Reden, Konzerte, Aktionen stattfinden. In Bern wird der Bundesplatz das Epizentrum der Proteste sein.
Doch nicht nur am 14. Juni – bereits vorher finden in den Gemeinden und Städten diverse Veranstaltungen statt, welche die fehlende Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau thematisieren. Im Wallis etwa findet schon seit letztem Dezember jeden zweiten Montag eine Diskussionsrunde statt.
Eine Übersicht über die Veranstaltungen in den Kantonen finden Interessierte hier: https://frauenstreik2019.ch/de/startseite-2/kollektive/