Die Schweiz wählt heute Sonntag. Noch bevor die Urnen geschlossen und die Stimmen ausgezählt sind, sieht SP-Präsident und Ständerat Christian Levrat (49, FR) seine Partei schon als die grosse Wahlgewinnerin: «Die Mehrheit von SVP und FDP im Nationalrat wird gebrochen – wir erreichen unser wichtigstes Ziel», zeigt sich Levrat in der «NZZ am Sonntag» zuversichtlich.
«Wir gewinnen diese Wahlen», sagt Levrat, obwohl Prognosen der SP leichte Verluste voraussagen. Zulegen dürften die Grünen und Grünliberalen. Doch die SP erhebe laut Levrat als grösste Partei einer Mitte-links-Mehrheit den Führungsanspruch.
Die SP-Spitze will den grünen Kräften zu einem Bundesratssitz verhelfen, sagt SP-Vizepräsident Beat Jans (55, BS) der «SonntagsZeitung»: «Kommt der Wahlsieg der grünen Parteien, macht es Sinn diese in den Bundesrat zu integrieren.»
Rütteln an Zauberformel
«Wenn die Wahlen so herauskommen, wie es sich abzeichnet, müssen wir über die Zauberformel diskutieren», sagt laut «SonntagsZeitung» auch GLP-Präsident Jürg Grossen (50, BE). SP-Nationalrat Cédric Wermuth (33, BE) findet ebenfalls, dass die Zauberformel diskutiert und der erwartete Linksrutsch im Parlament in der Regierung abgebildet werden müsse.
Aus dem gleichen Lager kommen auch Zweifel. Er sehe derzeit «kein Szenario, in dem im Dezember ein grüner oder grünliberaler Bundesrat gewählt wird», sagt dem BLICK GLP-Gründungspräsident und Nationalrat Martin Bäumle (55, ZH). «Weder auf Kosten der CVP, noch auf Kosten der FDP».
Bisher hat es zudem stets mehr als nur einen Wahlsieg gebraucht, bis die Zauberformel angepasst wurde. So erzielte die SVP 1999 und 2003 zweimal grosse Gewinne, bevor sie auf Kosten der CVP einen zweiten Sitz erkämpfte. Das Rechnen und Taktieren aber wird noch am Abend des Wahlsonntags beginnen.
Abtritt von Levrat?
Während sich SP-Chef Levrat siegessicher schon weit aus dem Fenster lehnt, ist unklar, ob seine Zeit als Parteiführer schon nächstes Jahr ausläuft. Laut der «NZZ am Sonntag» erheben SP-Frauen Anspruch auf das Amt, das Levrat seit 2008 hält. «Sonst gibt es einen Aufstand», wird eine Nationalrätin zitiert. (kes)
Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.
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