Unter dem Slogan «Trump not welcome – stay out of Davos» (Trump nicht willkommen, bleib fern von Davos») sammelt der linke Protest-Verein Campax seit Dienstagmorgen Unterschriften gegen den Besuch des US-Präsidenten. Wer unterschreibt, soll seine Kritik auch ausleben dürfen. «Wir erwägen, den Leuten, die Trump nicht in der Schweiz haben wollen, Gelegenheit zum Protestieren zu geben», kündigt Campax-Chef Andreas Freimüller gegenüber BLICK an.
Angedacht ist, den US-Präsidenten mit einem Nicht-Willkommens-Komitee lautstark zu begrüssen. Nicht in der Festung Davos, sondern vielleicht am Flughafen Zürich. Die Abklärungen dazu erfolgen in den nächsten Tagen.
Auch andere Organisationen sind in den Startlöchern. Sie knüpfen untereinander Kontakte. «Wir sprechen uns natürlich ab», sagt Juso-Präsidentin Tamara Funiciello (27). Ihre Partei trifft sich heute Abend zur Sitzung. Die Juso entscheidet dann, welche Protestform sie wählt.
Wermuth zündet gegen «Hassprediger»
Schon heute lanciert die Juso den Aufruf an den Bundesrat. Die Jusos fordern die Landesregierung darin auf, Donald Trump nicht ins Land zu lassen.
Prominenten Support zu dieser Aktion erhielten die Jusos vom Aargauer SP-Nationalrat Cédric Wermuth (31), der twitterte: «Nun ja, es gibt da so Präzedenzfälle, wo der Bund richtigerweise Einreisesperren gegen Hassprediger verhängt hat. Mal ein bisschen Konsequenz und Mut? Wär doch mal was, lieber Bundesrat.»
Die Bewegung für den Sozialismus (BFsozialismus.ch) hat bereits ein zweitägiges Indoor-Diskussionsform organisiert. Unter dem Titel «Das andere Davos 2018 – feministisch, solidarisch, kämpferisch» findet am 12. und 13. Januar eine grosse Veranstaltung in Zürich statt, um «eine Gegenöffentlichkeit zum WEF zu schaffen». Um noch sichtbarer zu sein, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die Jusos auf die Strasse gehen.
Public Eye lässt Finger von Davos
Die grösste und bekannteste WEF-kritische Organisation «Public Eye» (ehemalige Erklärung von Bern) hingegen will sich ihre Agenda nicht von Trump diktieren lassen, wie Sprecher Oliver Classen erklärt. «Wir sind nicht so sprunghaft wie er.»
«Public Eye» verfolge schon seit längerem das Ziel, die Kritik von Davos nach Bundesbern zu tragen, was mit der «Konzernverantwortungsinitiative» geschehen sei. Hier hätte eine breite Allianz aus Hilfswerken, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen ihr Ziele formuliert: verbindliche Regeln für Konzerne zum Schutz von Mensch und Umwelt; mehr Fairness im wirtschaftlichen Wettbewerb.
US-Präsident Donald Trump kommt in die Schweiz zum 48. World Economic Forum. Die wichtigsten Informationen, Bilder und Videos zum WEF 2018 finden Sie hier.
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