Konrad Langhart (56) tritt aus der SVP aus. Dies teilte der ehemalige Präsident der SVP Zürich in einem Communiqué mit, wie die NZZ berichtet. Der Entscheid sei ihm nach 33 Jahren in der Partei nicht leicht gefallen. Denn an der Basis und in der Wählerschaft habe er «viele grossartige Menschen kennengelernt».
Dennoch sei der Austritt unumgänglich, so Langhart. Und das liege an der Parteispitze. «Ich kann und will die Ausrichtung der Partei, wie sie in den letzten Jahren und Monaten stattgefunden hat, nicht mehr länger mittragen.»
Keine Kompromissbereitschaft
Er sei überzeugt, so Langhart, dass die verschiedenen politischen Akteure wieder besser zusammenarbeiten müssten. Dazu brauche es auch Kompromissbereitschaft. «Für diese Anliegen ist in der Partei aber kaum eine Bereitschaft erkennbar.»
Langhart musste das Präsidium der SVP Zürich im Frühling nach einer herben Wahlniederlage abgeben – auf Drängen von Parteiübervater Christoph Blocher (79) höchstpersönlich.
Noch im Frühling schloss er einen Austritt aus
Schon damals hatte er die SVP-Spitze harsch kritisiert. «Diese Polemik und Aggressivität geht den SVPlern im Zürcher Weinland immer mehr auf den Wecker. Früher, als die Partei gewachsen ist, hat deswegen niemand reklamiert. Aber unterdessen merken viele: Diese Polemik hat sich abgenützt», sagte er in einem Interview mit dem «Tagesanzeiger». «Man muss ja immer mehr poltern, damit noch jemand reagiert.»
Langhart wollte sich gegen diesen Politstil zur Wehr setzen. Einen Parteiaustritt schloss er damals noch aus. Nun hat er sich anders überlegt. (sf)