Am Montag soll es in Betrieb gehen, das Zeltlager für Flüchtlinge im Kanton Aargau. Es soll als Übergangslösung dienen, um den akkuten Platzmangel zu bewältigen. Die Zelte haben die Aargauer Behörden von der Schweizer Armee. Dort sind noch 150 solcher Grosszelte verfügbar. Doch bisher hat kein anderer Kanton eine Anfrage platziert, sagt ein Armeesprecher auf Anfrage von Blick.ch.
Nicht nur im Aargau, sondern auch in den Kantonen Bern, Genf, Jura, Luzern, St. Gallen, Waadt und Zug sind zu wenig Plätze für Flüchtlinge verfügbar. Das hat der «Tagesanzeiger» mit einer Umfrage erhoben. Die kantonalen Behörden seien am Anschlag. Gegenüber dem Blatt sagt der Präsident der Vereinigung der kantonalen Migrationsämter, der Bündner Marcel Suter: «Wir haben im Moment ein aussergewöhnliche Situation.»
Darauf reagieren die Kantone ganz unterschiedlich. Neben Zelten könnten schon bald auch Hotels und Klöster als Aufnahmeorte dienen. So hat der Kanton Zug einen Brief an die Landeskirchen, Religionsgemeinschaften und Klöster verschickt. Dies, in der Hoffnung, dass dort dringend benötigte Plätze eingerichtet werden könnten. Derweil ist im Wallis der Entscheid gefallen, ein Hotel zu mieten, um zusätzliche Flüchtlinge unterzubringen.
Für Experten ist klar: Jetzt rächt sich, dass der damalige Justizminister Christoph Blocher in einer Schönwetterlage grosse Teile der Asyl-Infrastruktur eingespart hatte.