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Initiative kommt mit 140'000 Unterschriften zustande
Wer nicht Nein sagt, soll zum Organspender werden

Die Organspende-Initiative hat die erste Hürde genommen. Das Volksbegehren, das im März eingereicht wird, will in der Schweiz die Widerspruchslösung einführen.
Publiziert: 21.01.2019 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2021 um 08:58 Uhr
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Franz Immer ist Direktor von Swisstransplant. Die Stiftung unterstützt die Organspende-Initiative.
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Lea HartmannRedaktorin Politik

Für 440 Menschen hatte das Warten im vergangenen Jahr ein Ende. Sie erhielten ein dringend benötigtes Spenderorgan. Wie das Bundesamt für Gesundheit letzte Woche mitteilte, ist die Zahl der transplantierten Organe wie auch der Organspender 2018 im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. Das Ziel des Bundes allerdings – eine Spenderate von 20 pro eine Million Einwohner – hat man damit verpasst.

Ein Weg, um die tiefe Spenderate zu erhöhen, ist ein Systemwechsel. Genau das will die Organspende-Initiative, die ein Verein junger Westschweizer Wirtschaftsleute 2017 lanciert hat. Die erste Hürde hat das Volksbegehren nun genommen: Die Initiative kommt zustande, wie Swisstransplant-Direktor Franz Immer auf Nachfrage von BLICK mitteilt. Die Organisation unterstützt die Initiative.

140'000 Unterschriften wurden gesammelt, die nun von den Gemeinden geprüft werden. Im März soll die Initiative dann offiziell eingereicht werden.

Ärzteverband unterstützt Initiative

Die Organspende-Initiative verlangt die Einführung der sogenannten Widerspruchslösung. Das heisst: Künftig soll man nicht mehr ausdrücklich Ja, sondern Nein zur Organspende sagen müssen. Wer zu Lebzeiten seinen Willen nicht festhält, soll künftig grundsätzlich als Spender zur Verfügung stehen. In vielen europäischen Ländern gilt diese Regelung bereits oder wird derzeit diskutiert.

Nebst Swisstransplant unterstützt auch der Ärzteverband FMH die Initiative. Zahlreiche Medizinstudenten hätten sich zudem engagiert und ihre Mitstudenten in die Unterschriftensammlung miteingebunden, sagt Immer.

Überzeugungsarbeit in der Deutschschweiz

Parteien hingegen hielten sich bisher zurück. «Keine politische Partei hat sich engagiert, da das Thema humanitär sei, und viele Spitäler haben sich nicht engagiert, da es politisch sei», sagt Franz Immer. Umso erstaunlicher sei es, dass trotzdem so viele Unterschriften zusammengekommen seien.

Immer stellt beim Thema Organspende allerdings einen Röstigraben fest. In der Romandie sei die Zustimmung heute schon sehr hoch – anders als in der Deutschschweiz. Es stelle sich die Frage, ob man es schaffe, auch in der Deutschschweiz den Inhalt der Initiative zu vermitteln. Nämlich, dass es auch bei einem Systemwechsel noch möglich wäre, eine Organspende abzulehnen.

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Wenn Sie sich entschieden haben, halten Sie Ihren Willen fest und füllen Sie eine Organspende-Karte aus. Sie können sie auf leben-ist-teilen.ch bestellen oder downloaden – oder in der App «Medical ID» ausfüllen. Alternativ können Sie sich auf organspenderegister.ch registrieren. Wenn Sie eine Karte haben, tragen Sie sie immer auf sich. Und ganz wichtig: Teilen Sie Ihren Angehörigen Ihren Willen mit. So können sie in Ihrem Sinne entscheiden. Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Rahmen der Kampagne «Rede über Organspende».

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