Das wird wohl eine der nervenaufreibendsten «Arena»-Ausgaben seit langem: Heute Abend streiten in der SRF-Politsendung die Initianten der No-Billag-Initiative gegen die Verfechter der Radio- und TV-Gebühren.
«Arena»-Dompteur Jonas Projer (36) steht damit vor der grössten Herrausforderung, seitdem er 2014 das Zepter der Talksendung übernommen hat. Schliesslich geht es auch für ihn ans Eingemachte, sollte die Abschaffung der «Empfangs-Steuer», wie das No-Billag-Komitee die Gebühren nennt, am 4. März beschlossen werden.
Projer verspricht fair zu sein
«Natürlich bin ich etwas angespannt vor heute Abend», sagt Projer dem BLICK. Aber gleichzeitig freue er sich auch. Er verspricht: «Wir werden dieses Thema diskutieren, wie es jede Woche unser Ziel ist: fair, mit allen Meinungen im Studio und mit Fakten.»
Wie geht der Fernseh-Profi mit seiner eigenen Befangenheit um? «Meine private Meinung spielt in der ‹Arena› nie eine Rolle», sagt Projer. Er betont, seine Redaktion hätte die No-Billag-Runde «perfekt ausgewogen» zusammengestellt. Projer rechnet vor: «Drei Gäste befürworten No Billag, drei sind dagegen.» Die Redezeiten würden jeweils genauestens gestoppt.
Zuvorderst in den Ring steigen als Gegner SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher (53, TG) und FDP-Nationalrat Kurt Fluri (62, SO). Für die Initiative kämpfen wird der Kopf von No Billag, der mittlerweile parteilose (frühere JSVP SZ) Olivier Kessler (30). An seiner Seite streitet SVP-Mann Gregor Rutz (45). Seine Zürcher Kantonalpartei hat bisher als einzige die Ja-Parole beschlossen.
«Ich darf mich doch gerade in dieser Woche nicht verstecken»
In den hinteren Rängen werden Jean-Michel Cina (54), Präsident der SRG, und der Präsident von Telesuisse, André Moesch (55), für die Gebühren kämpfen. Kessler wird wiederum von seinem Kommunikationschef Andreas Kleeb (55) und Dieter Spiess (69) vom Gewerbeverband unterstützt.
In früheren Sendungen, in denen SRF sich selbst hinterfragte, hatte Projer auch schon Journalisten aus der Privatwirtschaft ins Studio geholt: beispielsweise «Tele Züri»-Chefredaktor Markus Gilli (62) bei «Hallo SRF».
Ein solcher Gastmoderator sei diesmal aber «kein Thema» gewesen, so Projer. «Ich bin als SRF-Moderator keiner Partei verpflichtet, keinem Verband, sondern nur dem Publikum. Da darf ich mich doch gerade in dieser Woche nicht verstecken.»