«Die Folgen des Klimawandels sind schneller sicht- und spürbar, als es uns lieb sein kann», schreibt Bundespräsidentin Doris Leuthard (54) im Editorial des neuen «Umwelt»-Magazins des Bundesamtes für Umwelt.
Als Leuthard diese Zeilen schrieb, dachte sie an die Eisschmelze in der Arktis. Doch mittlerweile wurde ihre Voraussage viel rascher Realität als gedacht: Der Bergsturz von Bondo forderte acht Menschenleben und verursachte Millionenschäden.
Häufigere Hitzeperioden
Doch nicht nur in den Bergen steigen die Risiken, auch die Städte müssen sich auf den Klimawandel vorbereiten. «Besonders in tiefen Lagen und grossen Agglomerationen, wo die meisten Menschen leben, werden im Sommer häufigere und intensivere Hitzeperioden zur Belastung», analysiert das «Umwelt»-Magazin.
«Ein Risiko stellt die zunehmende Hitze vor allem für die Gesundheit dar.» So starben etwa im Hitzesommer 2015 800 Personen mehr als in einem normalen Sommer – ein Plus von über fünf Prozent. Betroffen waren in erster Linie ältere Personen.
Städte werden nämlich immer stärker zu Glutöfen. Beton und Asphalt speichern die Wärme, hinzu kommen die dichte Bebauung, die Abwärme von Gebäuden, wenig Vegetation und Luftschadstoffe.
«Dies kann alles dazu führen, dass die Temperatur in städtischen Zonen bis zu sechs Grad Celsius höher ist als in den umliegenden Regionen», so die Autoren.
Mehr Grün und Blau statt Grau
Doch gerade hitzegeplagte Städte können sich dem Klimawandel zumindest teilweise anpassen, wie ein Pilotprojekt in Sitten für eine klimaangepasste Stadtentwicklung zeigt.
Wichtig ist dabei das Motto «Mehr Grün und Blau statt Grau». Das heisst, die Anpflanzung von Büschen und Bäumen in den Städten wird ein wichtiger Faktor. Denn diese Spenden nicht nur Schatten, sondern verdunsten auch Wasser und sorgen damit für Abkühlung. Auch die Einrichtung von Brunnen oder die Freilegung eingedolter Wasserläufe verbessern das Klima.
Und wenn es doch Asphalt sein muss, dann lieber heller statt dunkler, denn der helle Belag speichert viel weniger Wärme und hilft damit zur Temperatursenkung.
Leuthard: «Vorbeugen ist besser als heilen»
«Vorbeugen ist besser als heilen», zieht denn auch Umweltministerin Leuthard in ihrem Vorwort bereits Fazit. «Die Schweiz tut gut daran, bereits heute konkrete Massnahmen für das Leben in einem veränderten Klima vorzusehen.»