Zwei-Meter-Regel überfordert Bundesbeamte
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SVP hat kein Verständnis:Zwei-Meter-Regel überfordert Bundesbeamte

Für Änderung der Sitzordnung Architekturbüro beauftragt – SVP empört
Zwei-Meter-Regel überfordert Bundesbeamte

Damit das Parlament auch im Bundeshaus die Corona-Distanzregeln einhalten kann, muss die Sitzordnung überdacht werden. Dazu hat die Verwaltung eigens ein Architekturbüro beauftragt. Völlig übertrieben, findet die SVP.
Publiziert: 04.06.2020 um 08:08 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2020 um 08:54 Uhr
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Fakt ist: Im Nationalratssaal ist die Corona-Vorgabe mit einem Mindestabstand von zwei Metern nicht einzuhalten.
Foto: Keystone
Daniel Ballmer

Die Thurgauer SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr (36) macht aus ihrer persönlichen Meinung kein Geheimnis. «Das ist doch völlig unnötig. Da sieht man mal wieder, wie beim Bund freigiebig mit Geld umgegangen wird», findet sie.

Der Grund für den Ärger: Bevor das Parlament nach überstandener Corona-Krise wieder ins Bundeshaus zurückkehrt, soll ein Architekturbüro sicherstellen, dass die Ratsmitglieder auch künftig einen Zwei-Meter-Sicherheitsabstand einhalten. Die laufende Sommersession hält das Parlament in den Messehallen der Bernexpo ab.

«Nur um ein paar Möbel zu verschieben»

Um das Bundeshaus Corona-tauglich zu gestalten, sind gleich zwei Studien erarbeitet worden. Eine geht von einem Abstand von zwei Metern aus, eine von anderthalb Metern. Beide Analysen sind immerhin 32 Seiten dick.

Offiziell ist das Parlament über diesen Auftrag nie informiert worden. Nur durch Zufall hat Gutjahr davon erfahren. Nun hat sie den Bundesrat angefragt, ob es wirklich nötig ist, ein Architekturbüro zu beauftragen, «nur um ein paar Möbel zu verschieben».

Auftrag sei völlig übertrieben

Natürlich sei nachvollziehbar, dass das Parlament auch nach seiner Rückkehr ins Bundeshaus den Zwei-Meter-Abstand einhalten muss. «Das Coronavirus verschwindet ja nicht einfach», sagt Gutjahr. «Aber es will mir nicht in den Kopf, dass dafür extra ein externes Architekturbüro beauftragt werden muss.» Das sei völlig übertrieben.

Erstaunt habe sie die Luxus-Lösung allerdings kaum. Gutjahr spielt damit auf das Stillzimmer im Bundeshaus an, das wegen seiner Kosten von stolzen 90'000 Franken ebenfalls Kritik ausgelöst hatte.

Intern lösen und nicht noch mehr Steuergelder ausgeben

In der Bundesverwaltung würden immerhin rund 38'000 Menschen arbeiten, darunter beispielsweise beim Bundesamt für Bauten und Logistik auch Fachleute für solche Fragen, argumentiert Gutjahr. «So etwas muss man doch intern lösen können und nicht noch mehr Steuergelder ausgeben.» Vom Bundesrat will sie nun wissen, wie hoch die Kosten ausfallen.

In der Corona-Krise habe jedes Restaurant selber schauen müssen, wie es die Abstands-Vorschriften des Bundesamts für Gesundheit einhält. «Aber der Bund selber schafft das nicht?», kritisiert die SVPlerin. «Was macht das denn für einen Eindruck?»

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