Es gibt Sätze, die klingen so geschmeidig, dass man sie für klug halten könnte. Zum Beispiel folgende Formulierung: «Die regelmässige Nennung der Nationalität ist diskriminierend.»
Mit diesen Worten begründet der Zürcher Polizeidirektor Richard Wolff seinen Befehl an die Stadtpolizei, die Nationalitäten von Kriminellen ab sofort nicht mehr zu veröffentlichen.
Ist Wolffs geschmeidiger Satz klug? Wer wird diskriminiert, wenn ein Schweizer Krimineller als Schweizer Krimineller geoutet wird? Die Schweizer? Die Schweiz?
Wer also wird diskriminiert, wenn ein syrischer oder albanischer oder tunesischer Krimineller als Krimineller dieser Herkunft geoutet wird? Die Syrer, die Albaner, die Tunesier? Syrien, Albanien, Tunesien?
Mit Richard Wolffs Satz stimmt etwas nicht. Es ist deshalb – um Klarheit zu schaffen, worum es wirklich geht – ein weiterer geschmeidiger Satz dieses Angehörigen der linken Alternativen Liste zu zitieren.
Zum Beispiel der Satz: «Es wäre somit falsch, fremdenfeindlichen Menschen mit der Nationalitätennennung Futter zu liefern.» Die Formulierung verrät die Quintessenz von Wolffs Verbots-Politik: Bürgern, die Migranten mit Skepsis betrachten, soll künftig kein Happen mehr in den Napf geworfen werden – kein Syrer, kein Albaner, kein Tunesier.
Keine Einwanderer!
Man kann es auch so ausdrücken: Die Kriminalität von Migranten soll aus dem öffentlichen Bewusstsein ausgeblendet werden – verschwinden.
Weggelogen, darf man getrost sagen.
Es gibt sie aber, diese Kriminalität. Sie wächst. Sie wächst sich aus zu einem riesigen gesellschaftlichen Problem. In Deutschland wächst sie der Polizei gerade über den Kopf, weshalb sie von den Linken und Grünen im Land der Willkommenskultur am liebsten weggelogen würde.
In Berlin, rot-grün dominiert wie Zürich, explodiert derzeit ein Polizei-Skandal: Polizeilehrlinge mit Migrationshintergrund sollen sich in der Polizeischule den Regeln von Anstand, Pünktlichkeit und Respekt gegenüber Frauen verweigert haben; sogar über die Unterwanderung des Polizeikorps durch Sendlinge aus kriminellen Clans des Migrantenmilieus wird berichtet.
Natürlich sei das alles nicht wahr, werden die Verantwortlichen zu beteuern nicht müde. Und selbstverständlich wird einmal mehr der Vorwurf erhoben, dass den Fremdenfeinden Futter in den Napf werfe, wer trotzdem darüber rede und nachdenke.
Die Wolffs in Zürich oder in Berlin oder anderswo in migrationsbelasteten Städten Europas wehren sich gegen die Wirklichkeit – indem sie ihre Bürgerinnen und Bürger bevormunden. Das aber gehört zur linken Politik: der Anspruch, die Bürgerinnen und Bürger zu erziehen; sie moralisch eines Besseren zu belehren; die Sprache zu definieren – was gesagt werden darf und was nicht, mit welchen Wörtern und mit welchen nicht.
Dieses linksgrüne Erziehungsprogramm, in Deutschland von Pastoren, Publizisten und Politikern ausgeheckt, macht in Zürich fleissig Schule. Den Zürcherinnen und Zürchern wird unterstellt, nicht reif genug zu sein, um die Kriminalität von Migranten einzuordnen: Ob sie etwas zu tun hat mit Religion, wenn sie sich gegen Frauen richtet; ob sie etwas zu tun hat mit Kriegserlebnissen, wenn sie sich gewalttätig ausdrückt; ob sie etwas zu tun hat mit der kulturellen Herkunft, wenn sie Bildungsrückstände erkennen lässt.
All das vermag die Bürgerschaft nicht zu beurteilen, weshalb Tatsachen wie die Nationalität von Kriminellen zu verschweigen sind. Bevormundung nennt man so etwas.
Und der Vormund heisst Richard Wolff.