Er sitzt seit Freitag hinter schwedischen – respektive deutschen Gardinen: Der Schweizer Daniel M. wurde von der deutschen Bundesanwaltschaft verhaftet. Vorwurf: Spionagetätigkeit in einem befreundeten Nachbarstaat.
Die ganze Schweiz fragt sich, wie der Geheimagent, der – wie BLICK enthüllte – im Auftrag des Schweizer Nachrichtendienstes NDB arbeitete, denn aussehen mag. «Daniel M. wirkt total seriös, ein typischer Schweizer eben», beschreibt ihn nun sein Partner Klaus-Dieter Matschke gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Daniel M. «kann man als zuverlässig bezeichnen»
Der altgediente «Spezialist für schwierige Ermittlungen» machte sich vor Jahren einen Namen als «Jäger von Stasi-Agenten». Und er bringt eine neue Vermutung in die immer abenteuerlicher werdende Spionageaffäre: Geht es nach ihm, so die «Aargauer Zeitung», gebe es gar keinen Maulwurf im Finanzamt des Bundeslandes Nordrhein-Westfahlen.
Doch genau dies ist Teil des Haftbefehls gegen Daniel M. – ein Grund, warum er verhaftet wurde. Er hätte den Maulwurf bei den Deutschen eingeschleust, um an Informationen über deutsche Steuerfahnder zu kommen. Ist Daniel M. also ein Hochstapler? «Mit Blick auf das, was ich jetzt weiss, kann ich das nicht mehr beurteilen», sagt Matschke schwammig der «Aargauer Zeitung». Übersetzt: Früher hielt er ihn nicht für einen Hochstapler. Jetzt ist er sich dessen nicht mehr so sicher.
Sicher ist er sich aber über die Eigenschaften seines Kooperationspartners. «Die Sachen, die wir bearbeitet haben, waren keine grossen Dinger», sagt er. «Ich denke, man kann ihn als zuverlässig bezeichnen.» (vfc)