Am 25. September kommt es für Bundesanwalt Michael Lauber (53) zum Karriere-Showdown: Dann steht seine Wiederwahl an. Und die ist derzeit alles andere als sicher.
Die zuständige Gerichtskommission von National- und Ständerat hatte sich letzte Woche entschieden, Lauber nicht zur Wiederwahl zu empfehlen. Doch nun darf Lauber hoffen: Die FDP-Fraktion hat am Dienstagnachmittag beschlossen, dem obersten Strafverfolger des Landes erneut das Vertrauen zu schenken. Und zwar deutlich, wie FDP-Sprecher Martin Stucki gegenüber BLICK bestätigt. «Das Stimmenverhältnis betrug 10 zu 1», so Stucki.
Etappensieg für Lauber
Die Fraktion habe mit dem «in der Kritik stehenden» Bundesanwalt eine konstruktive Anhörung durchgeführt, teilte die FDP mit. Lauber habe alle Fragen überzeugend beantworten können – auch jene, warum er sich partout nicht an ein Treffen mit Fifa-Boss Gianni Infantino (49) erinnern kann.
Damit hat Lauber einen Etappensieg errungen. Am Ziel ist er allerdings noch nicht. So verzichtet die CVP auf eine Wahlempfehlung und wird den Entscheid den einzelnen Fraktionsmitgliedern überlassen.
In der kommenden Woche muss Lauber zudem in der grössten Fraktion antraben – der SVP. Und nicht nur er: Die SVP wird auch Hanspeter Uster (61), den Präsidenten der Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft, und dessen Vorgänger Niklaus Oberholzer (66) anhören.
Ändert SVP die Meinung?
Pikant: Während Uster mit Lauber im Clinch liegt, stärkt Oberholzer dem angeschossenen Lauber den Rücken. Das könnte darauf hindeuten, dass die SVP ihre Position nochmals überdenkt. Kürzlich hatte die Partei nämlich mehrheitlich beschlossen, Lauber das Vertrauen zu entziehen.