FDP und SVP – Startschuss in den Wahlkampf
Martullo-Blocher: «Es ist nicht aussichtslos»

Es ist Super Saturday: SVP und FDP läuteten heute mit viel Brimborium die heisse Wahlkampfphase ein. Blick.ch berichtete live von den Veranstaltungen.
Publiziert: 22.08.2015 um 11:21 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:24 Uhr
«Es ist nicht aussichtslos»
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Martullo zu ihrer Wahl:«Es ist nicht aussichtslos»
Berner SVPler singen den «Willy-Song»
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:Berner SVPler singen den «Willy-Song»

SVP: Die Partei rückt zwei Monate vor den Wahlen wieder vermehrt ihren Anti-EU-Kurs in den Fokus. Auf dem Parteifest am Wochenende in Graubünden war die Asylpolitik zweitrangig. Vor über 900 Anhängern präsentierte sich vor allem Christoph Blocher in alter Frische.

Der 75-jährige alt Bundesrat legte im Festzelt auf der St. Luzisteig bei Maienfeld vor den Parteimitglieder einen Auftritt hin, der an seinen Kampf gegen den EWR-Beitritt vor über zwei Jahrzehnten erinnerte. Die Parteimitglieder dankten es ihm mit stehenden Ovationen.

Der Parteistratege würdigte in einem Exkurs in die Vergangenheit die Verfassung von 1848 als bedeutenden Markstein der neuen Schweizer Geschichte. Er sprach von Freiheitskampf, vergangenen Schlachten und nannte Politikerinnen und Politiker in Bern «vaterlandslose Gesellen», die nicht wüssten, was sie in der EU in Brüssel tun sollten.

2015 sei ein Schicksalsjahr, betonte Blocher. Es gehe um Grundsätzliches. Wenn sie nicht den Weg der SVP gehe, lande die Schweiz in der EU, einer «intellektuellen Fehlkonstruktion».

Parteipräsident Toni Brunner machte deutlich, welche Politik die SVP verfolgt: Keinen Anschluss an die EU, Zuwanderung begrenzen auf eine Einwohnerschaft von unter zehn Millionen, Ausschaffung krimineller Ausländer, Kampf den Missbräuchen im Asylwesen und tiefe Steuern. Es ist das Wahlversprechen, auf das sich alle Kandidatinnen und Kandidaten verpflichten liessen.

Brunner zeichnete ein Bild einer Schweiz, die in Gefahr ist durch eine masslose Zuwanderung, Gewalt und Kriminalität, terroristische Anschläge sowie den «Drang von Politikern, die Schweiz in die EU zu führen».

Der SVP-Chef teilte auch aus: Die anderen Parteien hätten die Schweiz aufgegeben. Nach den Wahlen würden die Masken fallen und die Karten auf den Tisch gelegt. Entscheidend werde dann sein, wie das Parlament zusammengesetzt sei.

An Unterhaltung bekamen die SVP-Mitglieder Inszenierungen aus den Heidi-Büchern vorgetragen. Schlagersängerin Linda Fäh sang Lieder über Liebe und Sehnsucht für die Partei. Und die SVP-Mitglieder selber liessen es sich nicht nehmen, aus vollen Kehlen den Wahlsong «Willy» ins Festzelt zu schmettern.

FDP: In Sursee haben derweil über 1500 Mitglieder und Sympathisanten der FDP am «Tag der FDP» die «heisse Phase des Wahlkampfs» feierlich gestartet. Parteipräsident Philipp Müller rief dazu auf, den Wahlerfolg im Herbst mit «Herz und Verstand» zu erkämpfen.

Parteipräsident Philipp Müller (AG) stellte gleich zu Beginn der Versammlung in der Stadthalle in Sursee klar: «Wir sind heute hier für ein Volksfest und nicht für eine Politveranstaltung.» Er blickte in die Reihen und rief den über 1500 erschienenen Freisinnigen zu: «Wenn das kein guter Auftakt der heissen Wahlkampfphase ist.»

Auf dieser Bühne, vor diesem Publikum fühle er sich ein bisschen wie Mick Jagger, sagte Müller - auch wenn er nicht singen könne. Die Grundwerte der FDP - Freiheit, Gemeinsinn, Fortschritt - euphorisch in Erinnerung rufen aber, das konnte der Parteipräsident sehr wohl. «Diese Werte stellen das Dach, unter dem die FDP politisiert.»

Die Schweiz der Zukunft basiere auf freisinnigen und liberalen Werten. Die FDP stehe nicht für Abschottung und Isolation.

Unter der Gesprächsleitung von Zürcher FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger fanden verschiedene kurze Talks statt. Dabei betonten auch die beiden FDP-Bundesräte Didier Burkhalter und Johann Schneider-Ammann die Wichtigkeit von Vernunft und Herz in der Politik. «Mit Vernunft kommen wir weiter», sagte Schneider-Ammann. Die beiden Magistraten wurden zum Schluss im blau-weissen Ballonmeer wie Rockstars gefeiert.

Nach dem offiziellen Teil stand ein grosses Familien- und Volksfest auf dem Programm. (SDA)

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