Pierre Maudet (39) treibt in Genf die Digitalisierung voran. Heute hat der Genfer Staatsrat und Bundesratskandidat ein neues Prestigeprojekt lanciert: Ab sofort hat Genf ein Handelsregister, das auf der Blockchain-Technologie aufbaut. Eine Neuheit in der Schweiz.
Noch ist das Projekt in der Pilotphase. Die dauert sechs Monate. Die Vorteile der neuen Technik: mehr Sicherheit vor Hackern und mehr Effizienz. So können Nutzer neu online Einträge abfragen, bisher gab es Auskünfte nur auf Papier.
Dank Blockchain kann jeder überprüfen, ob es sich beim Auszug um ein Original-Dokument handelt. In Genf träumt man darum davon, die Technik auch in anderen Bereichen einzusetzen – etwa bei den Strafregisterauszügen.
Daten werden verteilt
Mit der Blockchain-Technologie werden Daten nicht zentral auf einem Server gespeichert, sondern via Internet auf einer Vielzahl von Computern verteilt. Will jemand die Daten manipulieren, müsste nicht ein Server, sondern jeder einzelne Computer in der Blockchain gehackt werden.
Bekanntester Einsatzbereich der Technik ist die Kryptowährung Bitcoin. Deren grosser Vorteil: Eine Bank ist dank Blockchain vollkommen überflüssig.
Für die Digitalisierungs-Offensive erhält Maudet Lob. Alexander Denzler, Blockchain-Experte der Hochschule Luzern, hält das Vorhaben für sinnvoll: «Wenn auf gewisse Parameter und Sicherheitsvorkehrungen geachtet wird, kann dies zu einer potenziell sichereren Lösung führen als ein privater, zentraler Server.»