Statt Pflümli oder Gin produzieren sie jetzt Desinfektionsmittel: Zahlreiche kleine Brennereien in der Schweiz haben wegen der Corona-Pandemie ihren Betrieb umgestellt. Denn sie besitzen ein wertvolles Gut: Ethanol, auch einfach Alkohol genannt – ein sehr effektives Mittel, um Coronaviren abzutöten.
Dass ausgerechnet Schnapsbrennereien in der Krise zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen, mag lustig klingen. Nüchtern betrachtet ist es das allerdings nicht. Eine nicht unerhebliche Schuld daran, dass es derzeit am Desinfektionsmittel-Grundstoff Ethanol mangelt, trägt der Bund. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, unterhielt der Bund bis 2018 eine Ethanol-Reserve von 8000 bis 10'000 Tonnen. Zum Beispiel für den Fall einer Pandemie. Doch die Reserve wurde einfach aufgelöst.
Von Pflichtlagern sah man ab
Das geschah im Zuge der Privatisierung von Alcosuisse. Der Betrieb war früher ein Teil der Eidgenössischen Alkoholverwaltung und hatte das Ethanol-Monopol in der Schweiz. Zig Millionen Liter Alkohol wurde in Tanks, teilweise in unterirdischen Felsstollen, in Schachen LU und Delémont JU, gelagert, mit dem die ganze Schweiz beliefert wurde. Der Bund war sich bewusst, dass bei der Privatisierung ein Augenmerk auf die Aufrechterhaltung der Ethanol-Reserven gelegt werden muss.
So hiess es 2015 in einem Bericht des Bundesamts für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) klipp und klar: «Bei einer Privatisierung der Alcosuisse muss sichergestellt werden, dass die dannzumal vorhandenen Ethanol-Lager im Fall einer Pandemie ausreichen, sodass die benötigten Desinfektionsmittel hergestellt werden können.» Der Bereich Heilmittel müsse sich überlegen, wie gross und in welcher Qualität die Ethanol-Lager sein müssten, «um die Bedürfnisse im Pandemiefall abdecken zu können».
Man hatte sich damals auch überlegt, ein Pflichtlager für Ethanol aufzubauen. Das BWL befand das aber vorerst nicht für nötig. Man beobachte die Privatisierung – notfalls könne man immer noch mit dem Aufbau von Pflichtlagern beginnen, fand das Bundesamt.
Der Bund kommt zu spät
So weit der Plan. Doch dieser war schnell vergessen, wie die Recherchen des «Tages-Anzeigers» ergaben. Ende 2018 habe der Bund den Vertrag über die Ethanol-Notreserve einfach auslaufen lassen. Wie man nun im Ernstfall genügend Ethanol bereit haben sollte? Das wurde nie besprochen.
Das BWL teilt auf Nachfrage der Zeitung mit, dass man dem liberalisierten Markt habe Zeit lassen wollen, sich neu zu bilden. Erst dann habe man die Frage der Vorratshaltung mit den Ethanol-Importeuren diskutieren wollen. Das wäre für dieses Jahr geplant gewesen. Zu spät, wie sich nun zeigt.
Die Schweiz war übrigens das letzte Land in Europa mit einem Ethanolmonopol. Es stammt aus dem Jahr 1887. Damals hatte es zum Ziel, die Produktion und dadurch auch den damals enormen Konsum von Schnaps zu drosseln. Pro Kopf betrug der Alkoholkonsum im Jahr 1987 noch über 14 Liter. Heute ist es gut die Hälfte. (lha)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
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