Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter (91) war seiner Zeit weit voraus: 1978 führte er in den USA den Grosselterntag ein. Ein Sonntag Anfang September, an dem der Präsident jeweils persönlich dazu aufruft, die Grosseltern zu ehren.
Jetzt, fast 38 Jahre später, erhält auch die Schweiz ihren Grosselterntag. Am ersten Sonntag im März sollen die Grosis und Grosspapis hierzulande gefeiert werden – am gleichen Tag wie unser Nachbarland Frankreich den Grossmuttertag feiert.
Die Idee für diesen Tag lancierte das Grosseltern-Magazin. «Wenn Enkel ihren Grosseltern an diesem Tag mit etwas Selbstgebasteltem Danke sagen wollen, ist das schön», sagt Chefredaktor Georg Gindely (42). Aber der Sinn dieses Tages soll tiefer liegen. «Es geht vor allem darum, in der Gesellschaft das Bewusstsein für die Leistung der Grosseltern zu stärken.»
Bis jetzt gibt es nur Schätzungen zum volkswirtschaftlichen Beitrag der Grosseltern: Sie hüten während 100 Millionen Stunden pro Jahr ihre Enkel – unentgeltlich. Umgerechnet in harte Währung macht das zwei Milliarden Franken aus. Ende nächsten Jahres sollen endlich genaue Zahlen vorliegen.
Der Bundesrat setzt mit dieser Datenerhebung eine postulierte Forderung von SP-Nationalrätin Silvia Schenker (62) um. Sie, die selber Grossmutter ist, sagt: «Ältere Menschen sollen nicht nur als Kostenverursacher gelten. Ihre Gegenleistung soll wahrgenommen und wertgeschätzt werden.»