Bundespräsidentin Doris Leuthard (54) will bis spätestens Ende Legislatur 2019 als Bundesrätin zurücktreten. Zwar nennt sie noch kein Rücktrittsdatum, doch das Kandidatenkarussell für ihre Nachfolge gerät damit bereits in Fahrt.
Im Ständerat stehen mehrere CVP-Granden Gewehr bei Fuss. So etwa Konrad Graber (59, LU), der als Präsident der Sozial- und Gesundheitskommission beim Rentenkompromiss Führungsstärke bewiesen hat. Bezüglich seiner Bundesratsambitionen zeigt er die übliche Zurückhaltung. «Aus Respekt von der Arbeit der Bundespräsidentin werde ich mich zu dieser Frage erst äussern, wenn definitiv eine Demission vorliegt», sagt er zu BLICK. Ein Nein tönt anders.
Auch Ständerat Pirmin Bischof (58, SO) lässt sich nicht in die Karten blicken. Ambitionen werden Bischof aber schon länger nachgesagt. Er war bereits als Fraktionschef im Gespräch, verzichtete dann aber.
Der Bündner Ständerat und frühere Regierungsrat Stefan Engler (57) gibt sich verdächtig bescheiden: «Ich habe nicht geplant, Bundesrat zu werden.» Doch er lässt eine Hintertür offen: «Für mich wäre aber sehr wichtig, dass die Berggebiete wieder mehr Vertretung bekämen.»
Doch die Männer müssen sich in Acht nehmen. Auch Frauen haben gute Karten, so etwa die erfahrene Vize-Fraktionschefin Viola Amherd (55, VS) oder die geachtete Aargauer Nationalrätin Ruth Humbel (60).Für die derzeit nicht im Bundesrat vertretene Ostschweiz könnte Ständerätin Brigitte Häberli-Koller (58, TG) in den Ring steigen. Eine Kandidatur schliesst sie nicht aus. Es gefalle ihr sehr gut als Ständerätin, «darum halte ich mich vorerst lieber im Hintergrund, behalte mir aber alles offen».
CVP-Fraktionschef Filippo Lombardi würde wohl gern, kommt als Kandidat nur in Frage, falls der Tessiner FDP-Nationalrat Ignazio Cassis (56) nicht als Nachfolger von Didier Burkhalter gewählt wird.