Deutsche schlagen Alarm
Liebe Schweizer, bitte bestellt nicht mehr online!

In der Corona-Krise boomt das Online-Shopping. Herr und Frau Schweizer bestellen gerne im Ausland. Manche Händler liefern aber nicht in die Schweiz. Dafür gibt es ennet der Grenze Postfach-Anbieter. Diese sind nun aber endgültig am Anschlag.
Publiziert: 27.05.2020 um 08:55 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2020 um 15:29 Uhr
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Der Online-Handel boomt: Während der Corona-Krise shoppen Herr und Frau Schweizer einfach im Internet weiter.
Foto: Keystone
Daniel Ballmer

Weil viele Läden in der Corona-Krise über Wochen und Monate geschlossen blieben, shoppen Herr und Frau Schweizer einfach im Internet weiter. Die Bestellzahlen schossen in die Höhe. Online-Anbieter hatten Mühe, die gesteigerte Nachfrage zu bewältigen. Auch die Post kam ins Rotieren. Im April hat sie 17,3 Millionen Pakete befördert. Absoluter Rekord!

Bestellt wird auch im Ausland. Und das nicht zu knapp. Manche Händler liefern aber nicht in die Schweiz. Doch auch dafür gibt es eine Lösung: In Städten ennet der Schweizergrenze – beispielsweise im deutschen Konstanz – können Postfächer gemietet werden, an die die Päckli gehen. Dort holen Herr und Frau Schweizer die Pakete ab – jedenfalls zu normalen Zeiten.

Nicht aber jetzt. Die Postfach-Vermieter schlagen Alarm: Die Päckli der Schweizer Kunden stapeln sich bei ihnen. Denn wegen der geschlossenen Grenzen können die Schweizer ihre Ware nicht mehr abholen.

«Bitte setzen Sie Ihre Bestellungen aus»

«Wir bitten Sie, Ihre Bestellungen bis nach der Grenzöffnung auszusetzen, wenn Sie diese nicht innerhalb weniger Werktage in den Filialen abholen können», schreibt etwa der deutsche Liefer-Adress-Service LAS-Burg im grenznahen Weil am Rhein an seine Kunden. Grund: Die Firma verfüge ganz einfach «nicht über unbegrenzt Lagerkapazität».

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LAS-Burg ist einer von zahlreichen Anbietern, die Postfächer ennet der Grenze vermieten. Und von solchen Angeboten machen viele Schweizer Gebrauch. So profitieren sie von günstigeren deutschen Preisen und sparen erst noch Zollgebühren. Doch: Nehmen die Anliefermengen in den nächsten Tagen noch weiter zu, kann die Firma LAS-Burg nicht mehr garantieren, dass sie alle Sendungen annimmt. Es fehlt schlicht am Platz. Ähnlich geht es auch anderen Anbietern.

Schweizer Kunden müssen sich noch gedulden

Die meisten Schweizer Kunden haben bis zum 15. Juni kaum eine Chance, ihre Ware in Deutschland abzuholen. Wie Justizministerin Karin Keller-Sutter (56, FDP) verkündet hat, werden erst dann die Grenzübergänge nach Deutschland, Frankreich und Österreich wieder vollständig geöffnet.

Derzeit dürfen nur binationale Paare, Verwandte, Wohnungsbesitzer und Schrebergärtler die Grenze passieren.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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