Die SVP zieht mit Nazi-Symbolik in den Wahlkampf. Ein Schweizer Apfel, von Maden zerfressen: Das Bild, das auf den SVP-Plakaten prangt, weckt Erinnerungen an die Bildsprache der Nationalsozialisten, die Juden als Parasiten darstellten.
Das geht selbst vielen Parteiexponenten deutlich zu weit. Mehrere SVP-Politiker haben sich im Netz öffentlich gegen die Sujetwahl ihrer Partei gestellt. Und auch bei der Basis kommt das Ungeziefer-Plakat gar nicht gut an. Das zeigt ein Blick auf die Leserkommentare, die zum Thema bei BLICK eingegangen sind.
«Ich muss mich für diese Partei schämen»
So haben sich auffallend viele Leserinnen und Leser gemeldet, die selbst SVP wählen oder wählten – und das neue Sujet mit scharfen Worten verurteilen. «Dieses Plakat ist schlicht eine Sauerei», schreibt beispielsweise Ueli K. «So gewinnt man keinen einzigen netten Wähler dazu, sondern vergrault bisherige SVP-Wähler wie mich.» Urs K. sagt, früher habe er sich mit der SVP identifizieren können. «Heute muss ich mich für diese Partei schämen.» Sie zu wählen, komme für ihn deshalb nicht mehr in Frage.
Abstossend, unappetitlich, unter der Gürtellinie, ein absolutes No-Go: Nicht weniger vernichtend die Kritik weiterer SVP-Sympathisanten. Leser Fridolin G. prognostiziert den Bürgerlichen eine schmerzliche Niederlage an den Urnen, setzen sie auf Symbolik wie diese. Denn, ruft er der SVP in Erinnerung: «Man muss nicht die Fanatiker am eigenen Stammtisch überzeugen, sondern mit Takt und Anstand die unentschlossenen Wähler.»
Positive Stimmen in der Minderzahl
Nebst dieser kritischen Stimmen sind diejenigen SVP-Anhängerinnen und -Anhänger, die das Plakat gelungen finden, deutlich in der Minderzahl. Das Thema sei «prägnant auf den Punkt gebracht», meint Leser Fritz M. beispielsweise. Und Monika S. gibt zu bedenken, dass allein die Reaktionen auf das Plakat zeigen würden, dass es sich um einen gelungen Schachzug gehandelt habe.
Dass Aufmerksamkeit allein – fernab der Grenzen des guten Geschmacks – die SVP vor der befürchteten Wahlschlappe im Oktober bewahrt, darf aber zumindest bezweifelt werden. (lha)
Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.
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