Es war unvorstellbar, dass Yannick Buttet (40) als Nationalrat nach Bern zurückkehren würde – für alle ausser für ihn. Mit Ausreden, Abtauchen und scheinheiligem Büssertum versuchte der Walliser Trinker, Frauenbelästiger und Polit-Heuchler, seinen Kopf zu retten. Selbst jetzt, da er endlich sein Mandat abgibt, zeigt er keine Einsicht.
«In der Öffentlichkeit wurde ein Bild von mir gezeichnet, in dem ich mich selbst nicht wiedererkenne und von dem ich mich auch distanziere», heisst es in seinem Rücktrittsschreiben. Es ist der Standardsatz, den er seit dem Auffliegen seiner Doppelmoral beschwört.
Nie selber schuld
Daraus spricht dasselbe unreife Verdrängen, mit dem er sein eigenes, wenig sittliches Benehmen mit seiner erzkonservativen Politik vereinbaren konnte. Dasselbe unreife Verdrängen, das er für die belästigten Frauen übrig hat. Er könne sich an die Vorfälle nicht erinnern, schwieg der Vollblutpolitiker mit Promille im Blut, wenn neue Anschuldigungen erhoben wurden.
Nicht ich bin schuld, der Alkohol ists. Nicht ich bin untragbar, das von mir gezeichnete Bild ist es. Schuld ist immer das andere, bloss nicht das eigene Ego. Grösse, Reue und Selbsterkenntnis klingen anders.
Er tut bloss das Unausweichliche
Mit seinem Abgang von der nationalen Bühne übernimmt Buttet nicht die Verantwortung für sein Handeln – er vollzieht bloss viel zu spät das Unausweichliche. Es ist ein Rücktritt in Unehren.