SVP-Nationalrat Andreas Glarner (55) sorgt wieder einmal für Furore. Seitdem er am Dienstag auf Facebook den Cervelat-Hilferuf einer Mutter gepostet hatte, wird er von allen Seiten bestürmt. Die Mutter hatte sich gemäss Glarner «mit tränenerstickter Stimme» beschwert, dass ihre Kinder an einen Vereinsanlass keine Cervelats mitbringen dürften.
Beweisen kann Glarner den Fall nicht
Der Grund: Die Schweizer Nationalwurst enthält Schweinefleisch und dürfte deshalb nicht auf dem gleichen Grill liegen wie das Essen muslimischer Kinder. Woher die Frau kommt und um welchen Anlass es sich genau handelte, will Glarner nicht sagen. Überprüfen lässt sich diese Geschichte daher nicht. Weshalb ihm auch gleich Muslim-Hetze vorgeworfen wurde.
Aber: Glarner wird seitdem von allen Seiten bestürmt. «Es melden sich immer mehr Leute, die ganz ähnliche Erfahrungen gemacht haben.» Für Glarner ein Zeichen, dass Muslime den Einheimischen ihre Sitten aufzwingen: «Handschlag, Schwimmunterricht und jetzt die Cervelats! Es kann doch nicht sein, dass wir uns von dieser Religion unser Leben vorschreiben lassen.»
Jetzt spendet er Würste
Gestern sprach Glarner gegenüber dem TV-Sender Tele M1 noch davon, national tätig zu werden. Einen Vorstoss einreichen – was er als Parlamentarier ja leicht könnte – will er aber nicht. Doch Glarner hat eine andere Idee: «Ich spende 2000 Cervelats!», kündigt er an. Wie genau, weiss er noch nicht, er müsse erst mit dem Metzger reden. Aber er will, dass sich Schulen, Jugendorganisationen und Ferientreffs um die Nationalwurst bewerben können. «Ein Hoch auf die Cervelat!»
Was verspricht er sich davon? «Ich will muslimische Kinder nicht dazu zwingen, Schweinefleisch zu essen», stellt Glarner klar. «Aber es kann ja auch nicht sein, dass man unseren Kindern die Cervelat vorenthält!»