Lange sah es düster aus für die Frauen im Stöckli: Mit CVP-Frau Brigitte Häberli-Koller (61) tritt nur eine einzige Ständerätin zur Wiederwahl an. Die restlichen fünf Frauen in der kleinen Kammer kandidieren nicht mehr. Daher befürchteten viele schon, dass der Ständerat zur totalen Männerbastion werden könnte. Und das im Frauenjahr!
Doch nun könnte der Wind drehen. 62 Frauen kandidieren dieses Jahr fürs Stöckli. Das sind doppelt so viele wie noch vor vier Jahren. Kommt hinzu, dass fast die Hälfte der Ständeratssitze dieses Jahr neu besetzt werden muss. Das eröffnet den Frauen neue Chancen. In diesen elf Kantonen mischen sie ganz vorne mit:
Eva Herzog, Basel-Stadt
In der Poleposition befindet sich die Basler SP-Regierungsrätin Eva Herzog (57). Nachdem Parteikollege Beat Jans (55) ihr bereits im Vorfeld den Vortritt liess, zweifelt im rot-grünen Stadtkanton kaum jemand mehr daran, dass die 57-Jährige die Nachfolge von Politurgestein Anita Fetz (62) antreten wird.
Beatrice Simon, Bern
Beatrice Simon (58) gilt als Wucht im Kanton Bern. Bereits zweimal wurde die Finanzdirektorin von der Bevölkerung mit dem besten Resultat in die Regierung gewählt. Nun will sie den einzigen Ständeratssitz der BDP retten. Die Chancen, dass sie ihren Parteikollegen Werner Luginbühl (61) beerben wird, stehen sehr gut.
Heidi Z'graggen, Uri
Bei den Bundesratswahlen hat es nicht gereicht. Nun versucht Heidi Z'graggen (53) den Sprung nach Bern erneut. Und die Vorzeichen stehen diesmal günstig: Z'graggens Parteikollege Isidor Baumann (64) tritt nach acht Jahren im Ständerat nicht mehr an – und Konkurrenz ist nicht in Sicht.
Brigitte Häberli-Koller, Thurgau
Brigitte Häberli-Koller (61) ist die einzige von sechs Ständerätinnen, die nochmals antritt. Als Bisherige dürfte die Thurgauerin den CVP-Sitz praktisch problemlos verteidigen.
Ada Marra, Waadt
Einen ersten Sieg konnte Ada Marra (46) bereits einfahren. Die SP-Nationalrätin setzte sich in der parteiinternen Ausmarchung knapp gegen SP-Fraktionschef Roger Nordmann (46) durch. Die Lausannerin gilt damit als Nummer 1 im Kampf um den freiwerdenden Sitz von Ständerätin Géraldine Savary (50, SP). Marra dürfte sowohl die Grüne Nationalrätin Adèle Thorens (48), als auch die beiden Konkurrenten aus der SVP, Jacques Nicolet (54) und Michaël Buffat (40), hinter sich lassen.
Lisa Mazzone, Genf
Im Kanton Genf werden gleich zwei Sitze frei. Die beiden älteren Semester Robert Cramer (65) von den Grünen und SP-Frau Liliane Maury Pasquier (63) räumen ihren Sitz. Für Verjüngung sorgen könnte nun die Grüne Nationalrätin Lisa Mazzone (31). Da die Chancen von FDP-Kandidat Hugues Hiltpold (50) nach der Affäre Maudet beträchtlich gesunken sind, darf die Genferin vom Einzug in den Ständerat träumen.
Andrea Gmür, Luzern
In Luzern tritt Polit-Schwergewicht Konrad Graber (61) nach zwölf Jahren im Ständerat zurück. Den traditionsreichen CVP-Sitz verteidigen soll Nationalrätin Andrea Gmür (55). Dies wird allerdings kein leichtes Unterfangen. SVP-Nationalrat und IT-Spezialist Franz Grüter (56) will der CVP den Sitz abjagen. Ein zweiter Wahlgang ist daher wahrscheinlich.
Elisabeth Baume-Schneider, Jura
Aufgrund einer Amtszeitbeschränkung müssen die beiden amtierenden Ständeräte Anne Seydoux-Christe (61) von der CVP und SP-Mann Claude Hêche (67) ihre Sitze räumen. Als Kronfavoritin für die Nachfolge des SP-Sitzes gilt die ehemalige jurassische Erziehungsdirektorin Elisabeth Baume-Schneider (55). Ebenfalls problemlos ins Stöckli einziehen dürfte CVP-Finanzdirektor Charles Juillard (56).
Silvia Locatelli oder Martine Docourt Ducommun, Neuenburg
Im Kanton Neuenburg werden die Nachfolger für die beiden freiwerdenden Ständeratssitze – wie sonst nur im Kanton Jura – im Proporzverfahren gewählt. Ein Vorteil für die grossen Parteien FDP und SP, die ihre Sitze halten dürften. Da die SP mit Silvia Locatelli (40) und Martine Docourt Ducommun (40) zwei Frauen ins Rennen schickt, stehen die Chancen sehr gut, dass am Ende eine der beiden für die Neuenburger in die Kantonskammer zieht.
Marianne Maret, Wallis
Seit 150 Jahren sind die Walliser Ständeratssitze in CVP-Hand! Marianne Maret (61) soll dafür sorgen, dass das auch nach dem Rücktritt des aktuellen Ständeratspräsidenten Jean-René Fournier (61) so bleibt. Ihre Wahl ist allerdings noch nicht im Trockenen: Mit den Nationalräten Philippe Nantermod (35) und Mathias Reynard (32) greifen sowohl die FDP als auch die SP mit bekannten Gesichtern an. Und auch die SVP versucht ihr Glück mit Kantonalpräsident Cyrille Fauchère (38).
Maya Graf, Baselland
Im Baselbiet dürfte das Rennen eng werden: Die SP tritt mit Nationalrat Eric Nussbaumer (59) an, um den Sitz des langjährigen Ständerats Claude Janiak (70) zu verteidigen. Doch die Konkurrenz ist gross: Mit Maya Graf (57) haben die Grünen eine populäre Kandidatin im Ärmel und auch FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger (52) darf sich Chancen ausrechnen. Ein zweiter Wahlgang ist wahrscheinlich.
Am 20. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Wer bei den Worten panaschieren, CSP oder Proporz-System nur Bahnhof versteht, sollte sich über das ABC des wichtigen Urnengangs hier schlau machen.
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Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.
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