CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt marschiert. Durch die Solothurner Altstadt, durch eine Fabrik, über einen Spielplatz. Und singt.
Der 42-Jährige steigt mit einem eigenen Lied in den Wahlkampf. Darin geht es nicht einfach um platte Parteiparolen. Vielmehr singt sich der Solothurner den Frust über Machtpolitiker, Ideologen und Populisten von der Seele, welche mit ihrer Blockadehaltung Lösungen verhinderten. Im Videoclip spielt er dabei etwa auf Figuren wie US-Präsident Donald Trump (72), den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (65) oder SVP-Übervater Christoph Blocher (78) an.
Politische Fronten verhärtet
«Rudern ohne Ziel» heisst das Stück. Den Text hat hat er selbst geschrieben. Im Clip dazu ist der CVPler allerdings immer nur von hinten zu sehen. Ein bewusster Entscheid: «Es geht nicht um meine Person, sondern darum, sich auf das Wesentliche zu besinnen: das Leben, die Menschen und ihre Bedürfnisse – das ist auch mein Appell an die Politik», sagt Müller-Altermatt zu BLICK.
Seit acht Jahren sitzt er im Nationalrat. In dieser Zeit hätten sich die politischen Fronten verhärtet, moniert er. Er denkt dabei etwa an die AHV-Reform, die nicht richtig vom Fleck kommt. Oder etwa an den Vaterschaftsurlaub, bei dem es nur halbherzig voran geht.
Familie gab ihr Okay
Dass Müller-Altermatt mit einem Musikstück um Wählerstimmen kämpft, kommt nicht von ungefähr. Er ist passionierter Waldhorn-Spieler. In der Armee war er bei der Militärmusik. Und noch heute spielt der Gemeindepräsident von Herbetswil SO in der Musikgesellschaft Konkordia in seiner Geburtsgemeinde Wolfwil SO mit. Zudem präsidiert er die parlamentarische Gruppe Musik.
Dass er sich jetzt als Sänger präsentiert, hat auch eine Portion Mut gebraucht. «Meine Frau und meine Kinder mussten ihr Okay gegeben, sonst hätte ich das nicht gemacht», sagt der vierfache Vater. «Ich will nicht, dass meiner Familie mein Auftritt peinlich ist.»
Zwar tönt der CVP-Mann nicht wie ein Profisänger, dafür kommt er authentisch rüber. Und er ist sich bewusst, dass er sich von seinen Kollegen im Bundeshaus den einen oder anderen Spruch wird anhören müssen. «Da muss ich durch», sagt er. Und fügt schmunzelnd hinzu: «Immerhin treffe ich die richtigen Töne. Das schafft nicht jeder im Bundeshaus.»
CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt ist nicht der einzige Politiker, der mit Musik um Wählerstimmen buhlt. Vor vier Jahren landete die SVP mit ihrem Willy-Song einen Coup. Jetzt legt die Sünneli-Partei mit einem Sünneli-Song nach.
Im Gegensatz zu 2015 treten in diesem aber keine Politiker darin auf - was SVP-Nationalrat Alfred Heer (57) gut findet: «Politiker sind keine Sänger. Das sollen sie auch lassen», so der Zürcher.
Nicht lassen konnte es nicht nur Müller-Altermatt, sondern 2015 auch GLP-Nationalrat Beat Flach (54). Der Aargauer stieg damals mit «Beats GLP Song» in den Wahlkampf. (rus)
CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt ist nicht der einzige Politiker, der mit Musik um Wählerstimmen buhlt. Vor vier Jahren landete die SVP mit ihrem Willy-Song einen Coup. Jetzt legt die Sünneli-Partei mit einem Sünneli-Song nach.
Im Gegensatz zu 2015 treten in diesem aber keine Politiker darin auf - was SVP-Nationalrat Alfred Heer (57) gut findet: «Politiker sind keine Sänger. Das sollen sie auch lassen», so der Zürcher.
Nicht lassen konnte es nicht nur Müller-Altermatt, sondern 2015 auch GLP-Nationalrat Beat Flach (54). Der Aargauer stieg damals mit «Beats GLP Song» in den Wahlkampf. (rus)