Lockerung des Lockdowns
Bundesrat verzichtet auf Maskenpflicht

Die Lockerung des Lockdowns führt nicht zu einer allgemeinen Pflicht, Schutzmasken in der Öffentlichkeit zu tragen. Doch in einzelnen Branchen werden Masken empfohlen. Jetzt live auf Blick TV.
Publiziert: 22.04.2020 um 10:50 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2020 um 19:39 Uhr
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Die Bundesrat diskutiert heute wohl über die Schutzmasken.
Foto: Keystone

Es bleibt dabei: «Es wird keine allgemeine Maskentragepflicht geben», sagt SP-Bundesrat Alain Berset (48). Eine Hygienemaske biete nur wenig Schutz für den Träger. Abstand halten und Händewaschen seien die wirkungsvollsten Massnahmen. Zudem rät der Bund davon ab, selbst Masken zu nähen.

Für den Detailhandel hat der Bund aber Masken organisiert - eine Menge davon. Laut Verteidigungsministerin Viola Amherd (57) umfassen die aktuellen Lagerbestände 18 Millionen. Ab kommender Woche wird der Bund auch täglich eine Million Masken an den Detailhandel verteilen - zum Einkaufspreis. Das allerdings nur zwei Wochen lang: Grundsätzlich seien die Unternehmen selbst für das Organisieren der Masken verantwortlich.

Sortimentsbeschränkung bleibt

Seine Meinung geändert hat der Bundesrat beim Thema Sortimentsbeschränkung. Entgegen dem Entscheid von letzter Woche bleibt diese bestehen. «Das hat zu grosse Unsicherheiten ausgelöst», sagt Alain Berset. Ab dem 11. Mai sollen dann voraussichtlich alle Läden alles verkaufen dürfen.

80 Milliarden Krisen-Kosten

Finanzminister Ueli Maurer (69) hat erste Aussagen zu den Kosten der Krise gemacht. Er rechne derzeit mit rund 80 Milliarden Franken. «Wir bewegen uns in der Grössenordnung eines Jahresbudgets.» Die Arbeitslosigkeit werde das Defizit am Ende des Jahres massiv beeinflussen. Eine genaue Analyse sei aber noch nicht möglich.

Maurer hat auch bekannt gegeben, dass der Bund Jungunternehmern unter die Arme greifen will. Innovative Start-ups sollen eine ergänzende Unterstützung des Bundes und der Kantone erhalten. «Sie sind wichtig für den Wirtschaftsstandort Schweiz», so Maurer.

Voller Lohn für Armee-Einsatz

Bessere Aussichten haben auch die Soldaten: Sie können sich nun doch mehr als einen Wiederholungskurs anrechnen lassen und erhalten den vollen Erwerbsersatz. Viola Amherd rechnet dafür bis zu 20 Millionen Franken ein, die über das reguläre Armeebudget erfolgen sollen.

Hoffnung macht Amherd auch den Sportbegeisterten. Ab Anfang Mai solle Tennis- und Golfspielen wieder möglich sein, wie auch andere Sportarten ohne Körperkontakt. Eine entsprechende Strategie sei in Arbeit.

Bundesrats-PK (22.04.)
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