Bundespräsidentin Doris Leuthard eröffnet Jubiläums-Olma
Nur das Säuli streikt

Die Olma findet heuer zum 75. Mal statt - und geht mit der Zeit. Neben einem Säuli gabs für Doris Leuthard (54) eine Virtual-Reality-Brille auf die Augen.
Publiziert: 12.10.2017 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:13 Uhr

Ob während des Zweiten Weltkriegs oder heute: Essen interessiert immer, wie der Erfolg der Olma* seit 75 Jahren zeigt. Bundespräsidentin Doris Leuthard gratulierte der grössten Publikumsmesse der Schweiz zum Geburtstag.

Messen habe es in St. Gallen bereits früher gegeben. «Doch erst die in den entbehrungsreichen Jahren des Zweiten Weltkriegs 1943 erstmals organisierte Olma stiess auf breiten Zuspruch», sagte Doris Leuthard am Donnerstag bei der Eröffnung der 75. Olma. Die Anbauschlacht sei damals in vollem Gang gewesen, es habe sich die Frage gestellt: «Mehr anbauen - oder hungern?».

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Das Säuli zur Eröffnung darf nicht fehlen. Diese Tradition besteht seit 2004.
Foto: Keystone

Ernährung bewegt

Obwohl das Thema Ernährungssicherheit dank der starken Ausweitung der Produktion später in den Hintergrund gerückt sei, habe das Thema Ernährung nicht an Aktualität eingebüsst. Dies habe das klare Ja zum Verfassungsartikel zur Ernährungssicherheit gezeigt, sagte Leuthard.

Die Schweiz stehe vor grossen Herausforderungen. Durch die Zersiedelung sei der Boden knapp und der Klimawandel verändere die Produktionsbedingungen. Viele Bauernbetriebe seien zu stark abhängig vom Bund. Dies gehe zu Lasten von Steuerzahlern und Konsumenten.

Der Bundesrat werde sich in den kommenden Wochen mit der Weiterentwicklung der Agrarpolitik beschäftigen. Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Landwirtschaft solle optimiert werden, sagte Leuthard.

Das Säuli streikt

Bei einem Rundgang durch den Stall stellte sich die Bundespräsidentin für das obligate Bild mit Säuli dem Blitzlichtgewitter der Medien. Allerdings war das kleine Tier alles andere als hocherfreut und quiekte lauthals um Hilfe, sodass es rasch wieder seiner Mutter übergeben werden musste.

Olma-Direktor Nicolo Paganini blickte auf die Geschichte der Messe zurück. Aus der Olma (Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung) wurde vor 13 Jahren die Messe für Landwirtschaft und Ernährung. Zu Beginn zeigten 150 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen, heute sind es über 600 Aussteller. Die Besucherzahl stieg in den 75 Jahren von 91'000 auf gegen 400'000.

Die grösste Publikumsmesse der Schweiz dauert elf Tage und geht am Sonntag, 22. Oktober, zu Ende. Gast ist im Jubiläumsjahr wie bei der ersten Ausgabe der Nachbarkanton Thurgau. Er präsentiert sich unter dem Motto «De Leu isch los» am traditionellen Festumzug am ersten Olma-Samstag und mit einer Sonderschau.

Dieses Jahr dabei ist auch die Schweizer Armee: An einer Sonderschau zeigen Gebirgsspezialisten aus Andermatt ihre Fähigkeiten. Truppenköche führen vor, wie sie die Mannschaft verpflegen.

In der Sonderschau «Spielend zum nachhaltigen Einkauf» geht es um die Themen Biodiversität, Landwirtschaft und Klimawandel. Unter anderem erläutern dort Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschung und stehen im Forums-Café Rede und Antwort.

Als Reminiszenz an die Anbauschlacht könnte man die Produkteschau über einheimisches Wintergemüse verstehen: Vorgestellt werden neben Sauerkraut, Rüebli und Lauch auch unbekanntere Produkte wie Federkohl, Flower Sprout oder Pastinaken. (SDA/duc)

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*Olma ist die Abkürzung für: Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung. Mehr Informationen zu Eintritt, Öffnungszeiten, Programm und Geschichte gibt es hier.

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So geht Olma

Sie ist die mit Abstand grösste Publikumsmesse der Schweiz. Schon zum 75. Mal öffnet die Olma heute in St. Gallen ihre Pforten. Über 620 Aussteller in acht Hallen sind an der Volksgaudi mit von der Partie.

Während elf Tagen werben sie um die Gunst der 365'000 Besucherinnen und Besuchern. Der Gang durch die Stände lohnt sich: Auf einer Fläche von fast 50'000 Quadratmetern haben Güter des alltäglichen Lebens die Landwirtschaftsthematik längst in den Hintergrund gedrängt. Von Gartenbedarf über Unterhaltungselektronik bis zum Tumbler ist alles zu haben. 

In vielen Fällen gewähren die Aussteller ihren Kunden einen attraktiven Olma-Rabatt – manchmal auch nur auf Drängen der Kunden. Nachfragen kostet nichts.

Ein Bundesrat gibt den Startschuss

Traditionell eröffnet ein Regierungsmitglied die Olma. In diesem Jahr gibt sich Bundespräsidentin Doris Leuthard (54) die Ehre. Nach ihrer Rede schreitet die Magistratin durch die Hallen, um als Höhepunkt mit einem quiekenden Säuli für die Kameras zu posieren. 

Gerade in diesem Jahr kommt der Osten voll auf seine Kosten: Als Gastkanton ist der Thurgau mit der Sonderschau «Lebe, gnüsse, schaffe» vertreten. Mostindien zeigt einen Stadlerzug, offeriert regionale Köstlichkeiten und lässt die Besucher als Schiffskapitän auf dem Bodensee schalten und walten – wenn auch nur im Miniatur-Format. 

Tiere, Traditionen und ein Dilemma

Weitere Highlights neben dem Säulirennen sind Vorführungen der Schweizer Armee, je ein Olma-Hackbrett- und Jodel-Tag, Seilziehwettkämpfe, Käse-Prämierungen, aber auch die Wahl der Thurgauer Apfelkönigin. Die Tierausstellung lässt Kinderherzen höher schlagen. Berühmt-berüchtigt ist das Chälbli-Dilemma: Gemeint ist der Jöh-Effekt, den die Geburt eines Jungtiers beim Besucher auslöst, während dieser schon kurz darauf leidenschaftlich in eine Olma-Bratwurst beisst. Ohne Senf – versteht sich.

Sie ist die mit Abstand grösste Publikumsmesse der Schweiz. Schon zum 75. Mal öffnet die Olma heute in St. Gallen ihre Pforten. Über 620 Aussteller in acht Hallen sind an der Volksgaudi mit von der Partie.

Während elf Tagen werben sie um die Gunst der 365'000 Besucherinnen und Besuchern. Der Gang durch die Stände lohnt sich: Auf einer Fläche von fast 50'000 Quadratmetern haben Güter des alltäglichen Lebens die Landwirtschaftsthematik längst in den Hintergrund gedrängt. Von Gartenbedarf über Unterhaltungselektronik bis zum Tumbler ist alles zu haben. 

In vielen Fällen gewähren die Aussteller ihren Kunden einen attraktiven Olma-Rabatt – manchmal auch nur auf Drängen der Kunden. Nachfragen kostet nichts.

Ein Bundesrat gibt den Startschuss

Traditionell eröffnet ein Regierungsmitglied die Olma. In diesem Jahr gibt sich Bundespräsidentin Doris Leuthard (54) die Ehre. Nach ihrer Rede schreitet die Magistratin durch die Hallen, um als Höhepunkt mit einem quiekenden Säuli für die Kameras zu posieren. 

Gerade in diesem Jahr kommt der Osten voll auf seine Kosten: Als Gastkanton ist der Thurgau mit der Sonderschau «Lebe, gnüsse, schaffe» vertreten. Mostindien zeigt einen Stadlerzug, offeriert regionale Köstlichkeiten und lässt die Besucher als Schiffskapitän auf dem Bodensee schalten und walten – wenn auch nur im Miniatur-Format. 

Tiere, Traditionen und ein Dilemma

Weitere Highlights neben dem Säulirennen sind Vorführungen der Schweizer Armee, je ein Olma-Hackbrett- und Jodel-Tag, Seilziehwettkämpfe, Käse-Prämierungen, aber auch die Wahl der Thurgauer Apfelkönigin. Die Tierausstellung lässt Kinderherzen höher schlagen. Berühmt-berüchtigt ist das Chälbli-Dilemma: Gemeint ist der Jöh-Effekt, den die Geburt eines Jungtiers beim Besucher auslöst, während dieser schon kurz darauf leidenschaftlich in eine Olma-Bratwurst beisst. Ohne Senf – versteht sich.

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