Weihnachtszeit ist Spendenzeit! Das gilt auch für den als Bundespräsident abtretenden Alain Berset (46, SP). Von Amtes wegen darf der Freiburger aus dem Präsidialfonds bis zu 5000 Franken «zur Unterstützung Not leidender Personen oder wohltätiger Organisationen» spenden. Ganz nach eigenem Gutdünken.
Berset kennt alle drei Institutionen
Der Sozialdemokrat berücksichtigt dabei drei soziale und kulturelle Institutionen in seinem Heimatkanton Freiburg: Der Verein La Tuile erhält 3000 Franken, die Stiftung Les Buissonnets sowie das Schweizer Museum und Zentrum für elektronische Musikinstrumente (Smem) bekommen je 1000 Franken.
«All diese Institutionen kenne ich und weiss, welch wichtige Arbeit sie im sozialen und kulturellen Bereich leisten», erklärt Berset dem BLICK.
Berset kocht Gratissuppe
So betreibt der Verein La Tuile eine Notschlafstelle in Freiburg und stärke damit das soziale Netz der Stadt und der Region, so der Bundespräsident. «Seit mehr als zehn Jahren helfe ich dort immer wieder, in der Vorweihnachtszeit Gratissuppe für Obdachlose und Bedürftige zu kochen und auszugeben.»
Die Stiftung Les Buissonnets unterstützt und begleitet Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit besonderem Bildungsbedarf und mit Behinderungen. Berset war von 2004 bis 2011 Stiftungsratspräsident.
Und klar, dass der Musikliebhaber und begnadete Pianist auch eine kulturelle Institution berücksichtigt: «Das Smem ist ein junger, ehrenamtlich organisierter Verein in Freiburg, der seit eineinhalb Jahren eine einzigartige Sammlung an Synthesizern, Effektgeräten und Orgeln besitzt und nun deren Sound den Menschen nach und nach zugänglich macht.»
Erfahrungen helfen bei Spendenwahl
Berset zeigt, dass sich die Bundespräsidenten bei ihrer Spendenwahl immer wieder von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen leiten lassen. Das war auch bei der abtretenden CVP-Bundesrätin Doris Leuthard (55) letztes Jahr der Fall. Leuthard spendete als Präsidentin einer Tagesbetreuungsstätte in Lima, einem Strassenkinderprojekt in Indien und der Bündner Gemeinde Bregaglia, zu der Bondo gehört, das von einem Bergsturz verwüstet worden war.
Und der abtretende FDP-Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66) unterstützte als Bundespräsident nach seiner missglückten Rede zum Tag der Kranken im Jahr 2016 die Stiftung Theodora, die mit Spitalclowns kleinen Patienten ein Lächeln ins Gesicht zaubert.